der Aussenseite des Gebäudes
und welche Karyatiden im Inneren
Rodin zuzuschreiben sind.
Aber schon mit dem jahre
1864 hatte er ein ganz persönliches
Werk hervorgebracht: die vor-
treffliche Porträtbüste, die man
als den „Mann mit der zer-
schlagenen Nase" bezeichnet;
eine mächtige derbe Studie, die
von dem beständigen Grundsatze
des Künstlers, dem einer absoluten
Naturtreue zeugt, die sich nicht
um geschniegelte Glätte kümmert.
Seine Worte lauten: „Die Schön-
heit besteht im Leben, wie immer
es sich gestalten mag." Man
stelle sich die Wirkung einer
solchen Arbeit vor, in einer Zeit,
zu der die faden und rundlich-
eleganten Formen eines Carrier-
Belleuse ihre Triumphe feierten!
Die Jury des Salon wies das
Werk zurück, und seitdem steht
es noch im Atelier des Künstlers.
Die Statue „der Mann aus
der Urzeit" (auch das „Zeitalter
der Bronze" genannt), die nach
einem Intervall von dreizehn
Jahren folgte, zeigt die gleichen
Vorzüge der Naturbeobachtung
und des gründlichen Verständ-
nisses in einem solchen Grade,
dass Rodin durch die Jury be-
schuldigt wurde, seine so wahr-
heitsgetreuen Gebilde nach der
Natur abgeformt zu haben. Dies
sagten dieselben Stimmen, die
heute die ungemeine Einfachheit
seiner Modellirung als eine Folge
seiner Unwissenheit und Unfähig-
keit bezeichnen. Der gewissen-
hafte Künstler wendete sich empört
gegen eine solche Beschuldigung.
A. Rodin, Der Mann aus der Urzeit
(jardin du Luxembourg, Paris)