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wappenbesitzenden I-Iausinhaber ihre eigenen Fahnen zur Decorirung
benützen. Der hohe Adel sollte in diesem Falle mit gutem Beispiele voran-
gehen, damit die Ubrigen nachfolgen. Welch farbenprächtiges Bild würde
manche Strasse bieten, wenn von den Palästen und
lilßll""""i""l""'lllll Ililllll.
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sonstigen Gebäuden des Adels die Fahnen der
Geschlechter wehen würden, nicht bloss die Haus-
farben, sondern auch die Wappenfiguren zeigend.
Ein farbensattes, echt mittelalterliches Bild in
moderner Umrahmung! Auch den Fahnenformen
könnte eine grössere Beachtung geschenkt werden,
eine grössere Mannigfaltigkeit in die Contouren
der Flaggentücher gebracht werden, denn immer
und immer dasselbe langgezogene, primitiv mit der
Scheere zugeschnittene Rechteck, von Haus zu Haus immer der gleiche An-
blick, dieselben Formen und dieselben Farben wirkt ermüdend statt Festes-
Stimmung zu erwecken.
Auf welche Weise kann man nun aus einem gege-
benen Wappen die dazu passende Fahne con-
struiren und welche Formen wären für das
Fahnenblatt zulässig?
Diese beiden Fragen wollen wir etwas
näher ins Auge fassen und sehen, ob es _
nicht möglich wäre, den Fahnerischmuck Einfagf;"],z'hlun_
Fi m 8 von der bisher herrschenden Eintönigkeit und bild
Wappeischdd des Formlosigkeit zu befreien. Irgend ein be-
Hauses Wilczek kanntes Wappen mag uns als Versuchsobject dienen, um
die verschiedenen Lösungen der Aufgabe zu demonstriren.
Als Beispiel möge das bekannte Wappen des gräflichen Hauses Wilczek
dienen, dessen Schild in Figur 8 zu sehen ist. Er ist geviert und enthält in
der Mitte aufgelegt einen sogenannten I-Ierzschild, der das Stammwappen
der Familie, einen schwarz gegürteten
silbernen Gemsbock im rothen Felde zeigt.
Im ersten und vierten Felde erscheint in
Gold ein gekrönter, schwarzer Doppel-
V i adler, im zweiten und dritten Felde in
l Uiml l "f Blau eine goldene Krone, aus der schwarze
l ' i Gemskrikeln emporwachsen. Die zwei
WIIMNHHN I-Iauptfarben des Stammwappens geben
Figur m das einfachste Fahnenbild, ein von Weiss
Fahn, mjtdey Figur 4„ snmmvupwns (Silber) über Roth getheiltes Fahnenblatt
(Figur g). Es wird nämlich die Farbe der
Figur, also hier Weiss oder Silber vor oder über die Farbe des Schildfeldes
gesetzt, siehe zum Beispiel die österreichische Fahne, von Schwarz über
Gelb getheilt, weil das Wappen einen schwarzen Doppeladler im gelben
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