Walter Crane, Tapete „Lilie"
geschmückteArmband
anzulegen, das dieselbe
Erblasserin ehedem
mit so grosser Freude
um ihr Handgelenk
schloss! Der Besitz
alten Silbers ist sozu-
sagen guter Ton ge-
worden, und wem
eine jünger datirende
Wohlhabenheit ein
derartiges Erbe ver-
sagt hat, der hat sich
grossentheils, um den
allzugrellen Glanz sei-
nes neuen Luxus assi-
milirend zu dämpfen,
mit gekauftem alten
Tafelgeräthodegwenn
ihm seine Mittel diese
hohe Ausgabe nicht
erlaubten, mit mehr
oder minder treuen
Copien ausgestattet.
Auch in Frankreich
werden trotz aller re-
publikanischen Egalite
nach wie vor Fragen,
die das Gebiet des gu-
ten Tones betreffen,
nach dem Vorbilde
jener Kreise gelöst, die
ihn ererbt haben, die
ihm ihr gekröntes Sie-
gel aufdrücken. Nichtkenner der französischen Gesellschaft können sich dies-
bezüglich einen richtigen Begriff nach den Pariser Moderomanen bilden,
deren Helden ja nur in den allerseltensten Fällen unter das freiherrliche
Niveau herabsteigen!
Neben dieser sozusagen gesellschaftlichen Pietät spricht aber in
Frankreich auch noch eine sehr begreifliche künstlerische Pietät für die Bei-
behaltung des alten Genres in der Goldschmiedekunst mit. In den berühmten
Goldschmieden des XVII. und XVIII. Jahrhunderts, - der Epoche, die ja
die allgemeinen Grundformen des Tischgeräthes endgiltig fixirt hat, die
etwa der Theeschale ihre die Entwicklung des Aromas fördernde flache