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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 6 und 7)

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Palais) einen ganzen Buffetsalon mit Prunkstücken ein. Wir haben noch 
eine Zeichnung im königlichen Kupferstichcabinet in Dresden. Die Wände 
bedeckten bis oben Consolen mit Gefässen, solche trug auch der oben 
 
Johann Joachim Kändler, Auerochs im Kampf mit einem Wildschwein 
herurnlaufende Gesimsfries. Neben dem Silber war das Porzellan, das ost- 
asiatische, das der König in grossartigem Umfange sammelte, zum Schmucke 
verwendet. Mit dem zunehmenden Aufschwunge der Meissner Manufactur 
wurde auch diese herangezogen. Sie musste im Stile der ostasiatischen 
Porzellane arbeiten, übrigens wurden diese bis 1730 weiter angekauft. Das 
ganze Palais sollte ausgebaut werden (die Pläne sind noch vorhanden) und 
ein grossartiger durchgehender Schmuck mit Porzellanen war beabsichtigt. 
Genaue Vorschriften über die Ausstattung der einzelnen Zimmer wurden 
unter directer Beeinflussung des Königs ausgearbeitet. Ausführliche Speci- 
ficationen wurden der Meissner Manufactur übersandt und da interessiren 
uns zumeist die der Thierfiguren, weil die ihnen entsprechenden ausgeführten 
Stücke noch in der königlichen Porzellansammlung erhalten sind. Bis zum 
Beginne der Zwanziger-Jahre mögen die Formen der Geräthe und Thiere 
auf den ersten Modelleur Irminger und seine Schule zurückgehen. Dann 
kommen Kirchner und Lücke und 1731 Johann Joachim Kändler, ein 
sächsischer Pfarrerssohn, der 1706 geboren wurde und ein Schüler des Hof- 
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