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verfassten Geschichte des
jüdischen Krieges vorgesetzt
sind. Von dieser französi-
schen Übersetzung, die
Guillaume Coquillart ver-
anstaltete und die nach einer
Notiz am Schlusse unserer
Handschrift (cod. 2538, vgl.
Waagen II, 88 bis go) am
23. März 1463 vollendet
wurde, sind verschiedene
Exemplare bekannt.Das vor-
liegende dürfte durch die
ganz besonders gelungenen
Illustrationen eine bevor-
zugte Stelle beanspruchen.
Zu einer überaus fleissigen
und bedachten Ausführung
im allgemeinen tritt lebhaft
bewegte Komposition, ge-
lungene Darstellung des
Landschaftlichen und vor-
treffliche Beobachtung der
Perspektive. Auf dem repro-
duziexten Blatt (Beginn des
5. Buches) sieht man bis ins
kleinste Detail sorgsam aus-
geführteKriegsschiffefderen
längs des Bordrandes ange-
brachte Schilder und deren
Fahnen denselben Doppeladler aufweisen, wie ihn der Schild Guesclins in
dem Exemplar der „Neuf preux" zeigte. Man beachte die vortreffliche
Individualisierung bei den Kriegern und den Ruderern des Bootes imVorder-
grunde, ferner die besonders gelungene landschaftliche Szenerie, die Burgen,
welche den Hafen sperren, und die I-Iügellandschaft an dem verschwimmenden
Horizonte.
Dieselbe Kluft, die eine Kriegsgeschichte von Liebesbriefen scheidet,
trennt auch die Handschrift 2624 mit der französischen Übersetzung von
Ovids I-Ieroiden in ihrem illustrativen Teile von dem des eben besprochenen
Manuskriptes.Von dieserÜbersetzung, die Octavien de Saint-Gelais (geb. 1466,
seit x4g4 auf Fürsprache Karl VIII. hin Bischof von Angouleme, 1' 1502)
Horlulus animae (und. 27x26)
"' Das erkennt man so recht beim Vergleich mit den ziemlich handwerksmässig ausgeführten Schiffen
auf der Anfangsillustration in dem Tristan-Manuskript der Pariser Nationalbibliothek, Fds. fr. x03. (Abgebildet
in der l-listoire de la Langue et Litterature frangaise, Paris, I, [1896], 272.)