bewogen, und heute, wo
der kaum Dreissigjährige
auf der Höhe des Ruhmes
angelangt ist, verschmäht
er derartige illegitime Mit-
tel, um von sich sprechen
zu machen, und arbeitet
sich zu einem würdigen
Stil durch. Vielleicht hat
sein selten rascher Erfolg
die Mittel gerechtfertigt,
welche ihm zur Anerken-
nung halfen.
Die Vergleichung zwei-
er seiner bedeutendsten
Gemälde wird hier viel-
leicht am besten geeignet
sein, Byam Shaws Vor-
züge und Schwächen und
die Verschiedenheit seiner
Malmethoden zu erklären.
Es sind dies die beiden
Bilder „Wohin?" und
„Amor der Sieger". Beide
waren in der Royal Aca-
demy ausgestellt („Wo-
hin?" im Jahre 1896 und „Amor der Sieger" im Jahre 189g) und erregten ein
ungeheueres Aufsehen.
Zur Erklärung von „Wohin?" wollen wir den Künstler selbst sprechen
lassen: Ein Jüngling und eine Maid werden von drei Figuren 4 Geburt, Reife
und Tod - durch das Meer des Lebens gezogen. Letztere erhebt sich aus
dem Wasser, um den Lebensfaden abzuschneiden, welcher in einer von
Geburt gehaltenen Muschelschale beginnt und die Figur der Liebe am Schiffs-
schnabel umwindet. Die Liebe hält eine herzförmige Lampe, welche das Paar
auf seiner Fahrt beleuchtet. Die Wellen des Lebensmeeres bilden Blasen, in
welchen man Szenen aus der Vergangenheit und Zukunft der Hauptfiguren in
dem Drama ersehen kann. In der einen weist der Vater des Mannes seinem
Sohne den Weg, während ihn die Mutter ermutigt, vorwärts zu schreiten. In
einer andern tritt der Knabe die Reise an; der Vater stösst das Boot ab, die
Mutter gibt ihm einen Abschiedskuss. In einer andern Blase zeigt der Lieb-
haber der Geliebten den Pfeil, der sein Herz durchbohrt, während die Liebe
das Paar mit rosigen Flügeln überschattet. In der nächsten besteigt der Mann
den Pegasus, um Lorbeeren zu ernten, welche er der Geliebten zu Füssen
legen kann, während sie ihm das Schwert umgürtet. In einer andern Blase
Byam Shaw, „Die Herzkönigin"