Bronze J-landgriü"
Charakters, nur Kolonnen von dicht neben einander stehenden Polsterstühlen
und Taburetts an den mit Gobelins und Tapeten überzogenen, gelegentlich
auch mit kostbaren Gemälden geschmückten Wänden, in einem der Säle
einen grossen Beratungstisch und wieder Sessel dessen Seiten entlang
gereiht, in einem anderen das unentbehrliche, in einsamer Grösse dastehende
Paradebett, ansonsten zwischen den Fenstern allenthalben Spiegel und
Konsolen. Die prachtvoll umrahmten Spiegel, die seinerzeit die schlichte
Erscheinung des edlen Ritters und die farbenreichen, von
Gold- und Silberstickereien strotzenden Kostüme seines
Gefolges zurückgestrahlt, hängen in den Prunkgemächem
seines Winterpalastes noch heute an den Fensterpfeilem.
Was aber an Stelle der erwarteten „Consoles superbes"
darunter postiert, ist künstlerisch ungefähr ebenso wertvoll,
wie das andere heutige Ameublement von Tischen, Stühlen
und Kandelabern, das als Füllsel allenthalben herumsteht,
und zwar in einer Anordnung, die zwar unseren heutigen
Ansprüchen auf Komfort entgegenkommen mag, zu des
Prinzen Eugen Zeiten aber sicherlich auch bei dessen
letztem Valet de Chambre ein leises Kopfschütteln erregt
haben würde. So wie ich im Stiegenhause das Decken-
gemälde des Lebrun-Schülers Louis Dorigny (geboren zu
Paris 1654, gestorben zu Verona 1732), darstellend den
Helios-Apollo, und sonstige malerische Verzierungen über-
gangen habe, so gehe ich auch im blauen und im roten
Saale auf Marcantonio Chiarini's (geboren Bologna 1652,
gestorben daselbst 1730) und Gaetano Fanti's Plafond-
fresken, wie zu erwarten Szenen der Herkulessage, Her-
kules' Vermählung mit der Hebe (blauer Saal), Apotheose
des Herkules (roter Saal), nicht näher ein. Wer Plafond-
dekorationen dieser Art studieren will, dem bietet das
Griff der Aussentür