Teller mit bunter Malerei und Reliefgolddekor (Katalog Nr. 1735)
aber nicht die Kartuschen, sondern sitzt an den Rändern, und zwar bei den
Obertassen der Kaffee- und Schokoladeservice an den inneren Rändern, mit
den Spitzen gegen den Boden der Tasse gekehrt.
Der häufigste Rokokodekor ist der mit bunten Streublumen. Sie
werden begrenzt von den eben beschriebenen Goldrändern, und bilden ein
Genre, das in feinster wie in einfachster Ausführung vorkommt, und das nie-
mals unbeliebt war, da es bis in unsere Tage hereinreicht. An Stelle des
Spitzenmusters der Goldränder tritt später ein Rokokoschnörkeldessin von
unendlichem Rapport, der, wie jenes, die Ränder umzieht.
Eine weitere Gruppe von Malereien bildet die Dekoration mit Amo-
retten. In Wolken schwebend, einzeln oder zu Gruppen vereinigt, bunt oder
in einer einzigen Farbe. In allerlei Beschäftigungen, rnutwilligen Scherzen
und Verkleidungen ziert der kleine Liebesgott Schalen und Tassen, Platten
und Teller, und lässt sich auch dann nicht aus dem Porzellandekor ver-
drängen, als das heitere Rokoko längst vom klassischen Empire ver-
drängt ist.