Eines der Bil-
der, das feineBeob-
achtung zeigt, ist
„Spinnende Bäuer-
innen"vonDierckx.
Als die Extreme
belgisiihef Kunst Weltausstellung zu St. Louis, Porzellansehalen, durchbrochen mit
könnte man das transluziden Ernailglasuren, Camille Naudot
zartduftige Gemäl-
de „Der blaue Flügel" von F. Khnopff und Leveques „Triumph des Todes"
bezeichnen, auf dem mit echt nordischem Realismus die verschiedenartigen
Gestalten wiedergegeben sind, die der Tod hinwegrafft, während sie mitten
im Leben zu stehen wähnen. Also symbolistisch in der Tendenz, trotz
realistischer Darstellung.
Im allgemeinen stellt Belgiens Kunst in St. Louis das Ergebnis der
letzten zehn Jahre dar. Aber einige Ausnahmen finden statt, so iinden
wir Leempoels: „Le destin et Phumanite", ein Bild, das einst schon in
Deutschland viel besprochen wurde: die vielen eigenartigen Hände, die
sich zu dem geisterhaften Christuskopf emporstrecken, dann einige Bilder
des verstorbenen Gustave Vanaise, besonders ein gutes Reiterbild des
Grafen von Merode.
In der Plastik weist Belgien viele originelle Arbeiten auf. Ein ganzer
Saal in Belgiens Kunstabteilung ist Bronzestatuen und Reliefs gewidmet,
ferner sind solche in allen belgischen Räumen verteilt und dann nimmt
Belgiens Bildhauerei noch einen bedeutenden Raum in der internationalen
Skulpturenhalle ein.
Konstantin Meunier ist mit drei interessanten Arbeiten vertreten:
„Ein Mann aus dern Volke", „Mineur von Borinage" und „Mineur in der
Mine". Eine minder ernste und minder tiefe, aber liebenswürdige Kunst
vertritt L. E. M. Jespers. Dessen „Aurora" - eine Kindergruppe,
die vom Hahn zum Morgengruss geweckt wird - ist
an Anmut, die ferne jeder Süsslichkeit steht, sondern
ein gut Teil Realistik zeigt, nicht leicht zu übertreffen.
T. J. Vincotte, besonders seine „Meduse", zeigt eine
eigentümliche Verquickung antiker Ideale mit vlämischen
Formen. Durch sehr charaktervolle Porträtbüsten
zeichnet sich Belgien ebenfalls aus. Einige Hotte Ent-
Würfe für Plakate erregen die Aufmerksamkeit im
. Kunstpalast, so besonders der Entwurf von Ch. Michel.
Ausserdem hat Belgiens Kunstgewerbe im Kunst-
palast keinen Raum gefunden und ist, wie über-
W"_""S'"1I""E z" Sh haupt die ganze übrige Ausstellung Belgiens, auf
Louis, Porz ellangruppe, „ .. -
dessen Staatsgebaude beschrankt. Jenes macht einen
französisch, „Hera und __
Minder" etwas überladenen Eindruck durch die Uberfülle. Das