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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 1)

geduldigen Studi- 
ums und seine 
Kraft ist die Kraft 
gereifterErfahrung. 
CrawhallsZeich- 
nungen lassen 
nichts zu wünschen 
übrig. Sie sind nicht 
nur durchaus ori- 
ginell in Entwurf 
und Behandlung 
sondern sie be- 
zeugen auch ein 
raffiniertes künst- 
lerisches Gefühl. 
Er malt seine Bil- 
der, wie er siehand- 
bereit findet, und 
notiert jede Ein- 
zelheit, welche die 
Wirkung erhöhen 
kann. Wo er Be- 
wegung ausdrückt, 
gibt er seinen 
Figuren außer- joseph Crawhall, Pferdegruppe 
ordentliche Leben- 
digkeit und Leichtigkeit. Sein Hauptmotiv ist stets genau definiert, 
während der Hintergrund häufig durch ein paar rasche Pinselstriche ange- 
deutet ist. Bisweilen gibt er überhaupt keinen genauen Umriß, doch sieht 
man durch den Wirbel der Bewegung die Form genügend und sogar mit 
großer Feinheit angedeutet. Gerade diese Studien sind meiner Ansicht nach 
seine anziehendsten Arbeiten. Sein Lieblingsmaterial, Wasserfarbe, eignet 
sich glänzend für die eigenartige Feinheit seiner Pinselführung, und seine 
Technik zeigt seltene Vollendung. Er setzt die Farbe in dünnen Tönen auf, 
indem er den Gegensätzen von Licht und Schatten besondere Aufmerksamkeit 
zuwendet, wobei er aber ungleich einigen anderen Mitgliedern der Glasgow- 
schule die Lichter nicht in Flecken aufträgt. 
Es ist wohl bekannt, daß Crawhall eine Zeitlang intim mit den Glasgow- 
Jungen verbunden war. Das Band der Sympathie, das ihn an diese Gruppe 
fesselt, ist leicht zu erkennen. Wir wollen nun einige Punkte von Crawhalls 
Laufbahn betrachten, welche gewissermaßen die Kraft und Frische seiner 
Malerei erklären. Man kann wohl von ihm sagen, daß er innerhalb gewisser 
Grenzen sich selbst gelehrt hat, doch genoß er die Vorteile sowohl der 
Vererbung als auch des guten Beispieles und obgleich sich sein Talent in 
 
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