haltenden Putto, steht sie im Würzburger
Schloß (dasselbe Modell weiß im Franken-
thaler Museum); ohne Aufbau, mit und ohne
Putto findet man sie im Kunstgewerbemuseum
in Berlin, in den Sammlungen Baron Heyl-
Worms, Schöller-Berlin, Lauer-Mannheim
u. a. a. O. Das Sujet ist einem französischen
Stich entnommen und die Gruppe war offen-
bar sehr beliebt, denn sie wurde auch in der
Ludwigsburger Manufaktur kopiert.
Ein Meisterwerk feiner graziöser Model-
lierung und Malerei ist die birnförrnige Henkel-
kanne des Fürsten Lichnowsky (Kat.-Nr. x88),
mit bunter umgehender Flußlandschaft und
exotischen Vögeln am Ufer und auf Zweigen.
Sie trägt noch die Löwenmarke der I-Iannong-
Zeit und ein Malermonogramm A P.
Dank einer größeren Anzahl bereit-
willigst überlassener italienischer Porzellane
Porzellanausstellung in Truppau. Fran- waren auf der Troppauer Ausstellung Sämb
kenrhaler b-unbemßhe Hwkelk-nne. liche größeren italienischen Manufakturen
"k" '75"(K""N" m) durch charakteristische Stücke vertreten, die
es durch Vergleichung mit den in italienischen Sammlungen allerdings (mit
Ausnahme von Turin und Florenz) verhältnismäßig recht spärlich vertretenen
Porzellanen ermöglichten, die I-Iaupttypen der bisher so wenig gekannten
und oft durcheinandergeworfenen italienischen Manufakturen festzulegen.
Der Blütezeit der Fabrik zu Capo di Monte gehört das brillante Frühstück-
service des Fürsten Liechtenstein an, mit bunten mythologischen Reliefs,
aus dem wir die Schwenkschale abbilden (Kat.-Nr. 33g).
Sowohl Sevres als die zahlreichen kleinen Pariser Manufakturen um die
Wende des Jahrhunderts waren durch charakteristische Stücke vertreten.
Das reichste und prächtigste derselben, aus dem Jahre 1757, war die Vase
(forme dite Potpourri) mit apfelgrünem Fond, reich durchbrochenem Gitter-
Werk und bunten Blumenbuketten, bemalt mit bunten Putten in Wolken
in ausgesparten Feldern, nach Boucher, sowie mit radierten goldenen
Blumenranken (Kat-Nr. 370, Fürst Johann Liechtenstein). Dasselbe Modell,
in Rose Dubarry, besitzt die Königin von England; es ist bei Garnier,
Tafel XIX, und bei Chaffers, Keramic gallery, abgebildet. Die Vase ist als
Mittelstück einer Kamingamitur zu denken, flankiert von zwei Girandolen in
Vasenform mit zwei über dem Henkel unter der Mündung ausladenden
Elefantenköpfen, deren Rüssel in zwei Dillen auslaufen.
Die sogenannten Hausmaler (als Überdekorateure bezeichnete man sie
früher und „Winkelrnaler" nennen sie recht bezeichnend die über diese Kon-
kurrenz sich beschwerenden Akten der Wiener Porzellanfabrik) konnte man