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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 5)

sichts der Na- 
turstudien, die 
sich in seiner 
Werkstatt be- 
finden. An die- 
sen Säuglingen 
mit Greisen- 
köpfen, an die- 
sen . . . doch 
genug davon. 
In der Früh- 
jahrsausstellung 
1906 endlich 
finden wir die 
beiden großen 
Bilder: Pater 
Wilibrord Ter- 
kade, der Bene- 
diktinermaler 
aus Beuron, dar- 
gestellt an dem" 
Werke, das er 
vorigen Herbst 
hier in der Aus- 
stellung für reli- 
giöseKunstaus- 
führte, und das 
neue Bild jenes 
buckligen Har- 
fenisten, lebens- 
Josef Engelhart, Blumenrnädchen, Ölgemälde. Mit Genehmigung der Deutschen groß! wle er m": 
Verlagsanstalt in Stuttgart dem schweren 
Instrument über die Straße humpelt. In der Feinheit, mit der das ganze ver- 
schossene Wesen des Mannes und seiner Harfe dargestellt ist, hat er sichtlich 
etwas von der Geistigkeit des kunstübenden Klosterbruders abbekommen. Die 
Gleichzeitigkeit ist ihm zur malerischen Auszeichnung geworden. Der Kopf 
des Mönches, in vier Stunden gemalt, ist in seiner feinzügigen, blauäugigen 
Noblesse, mit den zierlichen kirschroten Lippen überaus anziehend. Und dann 
ist Ludwig Speidel da, das große Ölbild, etwa zwei Monate vor seinem Tod 
in einer einzigen Sitzung gemalt. Vollendet ist es ja nicht; noch eine Sitzung 
wenigstens hätte ihm gewährt werden sollen. Aber Speidel war damals schon 
ein sterbender Mann, von langen Krankheitsjahren unterwühlt. Er sah jeden 
Tag auf zehnerlei Weise aus; verfallen und wieder für den Augenblick auf- 
gepulvert, aus Apathie sich ermunternd und wieder von Mißmut verzerrt, oder
	        
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