gewürdigte Peter Flötner. Das Relief zeigt uns einen
langbärtigen Krieger, die Linke, im Mantelende ver-
hüllt, auf eine Lanze gestützt, die Rechte am Griff
des quer vor dem Körper hergehenden Schwertes
ruhend. Der Dargestellte ist Arminius aus der
Plakettenserie der ältesten deutschen Könige, die in
Silber ausgeführt in den Kunstsammlungen des
in guten,
Kaiserhauses,
Rechter Vorderlauf eines
Edelhirsches, der Ehren-
lauf, im XV. Jahrhundert
das „buocbeixW,
welches vor dem Zer-
wirken dem anwesenden
jagdherm überreicht
wurde, mit einem Lilien-
stab in Messing montiert
alten Bleiabstößen in
mehreren öffentlichen und priva-
ten Sammlungen vorhanden ist.
Bei unserem Exemplar tritt noch
eine Umrahmung hiezu, die un-
zweifelhaft von der Hand Flöt-
ners herrührt und damit das
Plakettenwerk dieses Meisters
um ein weiteres Stück bereichert.
Im XVI. Jahrhundert und in den
ersten Jahrzehnten des XVII.
hat das gesamte Kunstgewerbe
die Plaketten Flötners unaus-
gesetzt verwendet. Sie erschei-
nen an Schmuckkästchen und
kleinen Schauschränken als Fül-
lungen, auf Kannen, Schüsseln
und Pokalen wie zum Beispiel
auf dem Holzschuherpokal als
Einsatzstücke, weiters als selb-
ständige Kunstwerke. Für Jagdgeräte kamen speziell seine
Jagddarstellungen wie seine Hirsch- nnd Eberjagd und
seine „jagende Diana" - so an einem Radschloßgewehr
in Chur - in Betracht. Auch durch seinen Formen-
reichtum ist der Kreuzensteiner Besitz an PulverHaschen
und Pulverhörnem in hohem Maße instruktiv. Hirschhom
und Leder lieferten wohl in der Regel das Material; da-
neben sehen wir aber auch das Rückenschild der Schild-
kröte, große Hummerscheren, ja in einem Falle sogar die
Geäfter eines Hirschen in gelungenster Weise verwendet
und, wo es das Material zuließ, stets mit einer weiteren
Bearbeitung von der Hand des Kunsthandwerkers. In
das Hirsch- und Steinbockhorn wurden Figuren, mit-
unter sogar ganze Szenen eingeschnitten, ebenso in Elfen-
bein. Metalle und tierische Produkte fanden hier eine Ver-
wendung und künstlerische Behandlung, wie wir sie kaum
bei anderen Objekten in gleicherVielseitigkeit wiederfinden.
Geschnitzles Wandbrett (Ge-
wandhaken) aus Lindenholz mir
den Krickeln eines Gams-
basxardes. silddeutsch, um 1550