besonders in einem grösseren Trinkgefäss und in Buchen Schalen, deren
einzelne fein gravirte Stücke mit zierlich gearbeiteten Goldstreifen zusammen-
gesetzt und umgeben sind. Das grösste und praßhtvollste Stück dieser Art,
dessen Goldbänder mit 171 Rubinen besetzt und mit Emailschmuck bedeckt
sind, hat aber die Schatzkammer gestellt. Endlich gedenken wir noch ver-
schiedener Krystalle, die dem Schatz des deutschen Ordens angehören und
aus dem Besitze des Enhenogs Maximilian, Hoch- und Deutschmeisters,
welcher im Jahre 1619 starb, herrühren. Auch sie sind lehrreich Fit die
Verbindung der Goldsehmiedekunst mit den Krystallen. J. Falke.
Die Galvanoplastik als Beproductionsmittel von Kunstwerken.
Um den Werth einer gelungenen Nachbildung zu bezeichnen, pflegt
man dieselbe als eine "täuschende" zu benennen. Je weniger wir dieselbe
vom Original zu unterscheiden vermögen , für desto vorzüglicher, werden
wir sie halten.
Gewissermassen ist es also hier wie mit dem Massstabe, den wir an
Ergiinzungsarbeiten, an Restaurationen legen. Je weniger wir bei derlei
die Stelle der Ergänzung oder die Hand des Restaurator-s verspüren, als
desto gelungener bezeichnen wir dieselbe. Es ist somit eine sich selbst-
verleugnende, im höchsten Grade objectiv gehaltene Thätigkeit erforderlich,
wenn in solchem Streben Vorzügliches erreicht werden soll - gerade die
schwierigste Arbeit, die grösste Mühe der angewandten Technik muss der
Künstler unkenntlich machen, verwischen wie der Wind die Spur des Wan-
derers im Sande.
Die Malerei ist für Nachbildungen leicht erreichbar und seit dem
Wiederuuüeben der modernen Malerei sind geschickte Copisten und Restau-
ratoren bekannt und berühmt; oft schon wurden geübte Kenner durch ge-
lungene Copien getäuscht.
Mit der Plastik ist es viel schlechter bestellt. Um solche zu verviel-
fältigen, verfiel man schon frühzeitig auf das directe Abformen des Gegen-
standes, - in die gewonnene Hohlform wurde dann der Ausguss in Gyps,
Schwefel, selten in Metall gemacht - letzteres wohl der bedeutenden
Kosten wegen.
Directe Nachbildung in Stein aus freier Hand ist eine sehr seltene
Erscheinung.
Als Formmittel wurde Gyps, bei grossen Dimensionen auch Thon
angewendet, für Basreiiefs und Inschriften in neuerer Zeit durch Nässe
erweichtes Papier in mehreren Lagen übereinander; fir zarte feine Details
Leim in gelatinösem Zustande.
Alle diese Methoden haben aber seither nur das Resultat geliefert,
den Gegenstand, abgesehen von der durch das Material bedingten Stumpf-
heit der Form in einer dem Originale vollkommen unäbnlichen Masse, wie