Stellung erfolgte mit-
tels Formen aus ver-
schiedenem Material,
welche, ursprünglich
anderen Zwecken he-
stimmt, von den Krug-
bäckern, die über ei-
gene Formmodel noch
nichtverfügtemzurAus-
schmückung der Ge-
fäße herangezogen wur-
den. Auf einem Krug
im Kölner Museum
sind Medaillons mit go-
tischem Marienbild auf-
gelegt; ebendort und in
anderen Sammlungen
Steinzeuggefäßemitder
Figur des heiligen Ge-
org (Abb. 80'). Siegburg
hat mit derartigen Me-
daillonbechern begon-
nen und ihm folgten die
Betriebe in Köln und
Rären.
Die Steinzeugtöp-
ferei der alten Abtei-
stadt Siegburg reicht
bis in das XIII. Jahr-
hundert zurück. Im
XIV. Jahrhundert wird
sie bereits urkundlich
erwähnt. Das spätgo-
tische Kunsthandwerk
beginnt in Siegburg
mit den Ringelkrügen
Abb. a5. Christus im Hause Simon (GemäldevonDierickBouts im Kaiser- (Exemplare in Trier
Friedrich-Museum zu Berlin, Ausschnitt) und in der Sammlung
Oppenheim). Am Ausgang des XVJahrhundertS erscheinen kleine Kännchen
mit doppeltem Körper und frei unterschnittenen Stechapfelblättern, Rosetten
oder Maßwerk auf der äußeren Gefäßwandung (Abb. x06). Eine seltenere
Siegburger Gruppe bilden die Becher in Gestalt der Scheuern mit aufgebo-
genem Zapfenhenkel - eine von der gotischen Edelmetall- und Kristall-
schneidekunst bevorzugte und auf Becher aus Maserholz übertragene