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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 8 und 9)

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Dieser italienische Orden besitzt seit dem Jahre 1898 auch in Öster- 
reich, zu Tanzenberg in Kärnten, eine Niederlassung. 
ST. JOSEF AUF TANZENBERG. 
Wappen: Schild gespalten; vorn in Blau die in Gelb und Braun gekleidete 
Figur des heiligenJosef (Patron der Abtei) mit dem weiß gekleideten Jesuskinde 
auf dem Arm, rückwärts ebenfalls in Blau auf silbernem Dreiberg ein rotes 
Hochkreuz, von zwei aus dem Dreiberg emporwachsenden grünen Oliven- 
zweigen beseitet (Wappen des Olive- 
tanerordens). Die Devise lautet: PAX 
NOSTRA CI-IRISTVS. (Abb. 16.) 
In Kärnten, nordwestlich vom histo- 
risch interessanten Zollfeld, in der Nähe 
von Maria Saal, auf einer östlichen Vor- 
stufe des Ulrichsberges liegt die Olive- 
tanerabtei St. Josef auf Tanzenberg - 
Abbatia Sti. Josephi de Tanzenberg - 
ein ehemaliges Schloß, das am 2. Dezem- 
ber 1898 von dem Orden käuflich er- 
worben und mit Allerhöchster Ent- 
schließung vom 8. Mai 189g in ein 
Kloster umgewandelt worden war. 
Das alte Schloß hatten die „Herren 
auf Tanzenberg" zu Lehen, von denen 
zwei Brüder, der eine Domherr zu Gurk, 
um 1246 sich urkundlich nachweisen 
lassen. Nach dem Aussterben des Ge- 
schlechtes der Tanzenberg fiel das Lehen 
an den Landesherrn zurück und fand als 
Staatsgefängnis eine Zeitlang Verwen- 
dnng. Kaiser Maximilian I. verkaufte dann Abb ,7_ Zistmiensustm Rum 
Tanzenberg am 6. Oktober 1515 an die 
Grafen Schernberg, die es aber bereits am 13. November 1516 an die Brüder 
Wolf und Sigmund von Keutschach weitergaben. Diese beiden Keutschach 
hatten von ihrem Onkel, dem Erzbischof von Salzburg, Leonhard von 
Keutschach (1- 1519), ein großes Erbe erhalten und ließen nun einen Pracht- 
bau aufführen, der 1524 vollendet wurde. Das neue Schloß Tanzenberg 
besaß so viele Tore als Monate, so viele Gemächer als Wochen und so viele 
Fenster als Tage im Jahre. Die glänzenden Festlichkeiten auf Neu-Tanzen- 
berg fanden kein Ende; alle Fürstlichkeiten, die nach Kärnten kamen, wurden 
in diesem Schlosse überreich bewirtet, so Erzherzog Karl II. (1564), Kaiser 
Ferdinand II. (1596) und viele andere. 
Aber alles nimmt ein Ende, so auch das Erbe des Onkels Erzbischof. 
' Im Jahre 1637 erfolgte der Konkurs, der letzte Keutschach der Kärntner 
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