kunst sich
neuerlich zu
trefflichen
Leistungen
erhebt, wie
wir dies an
dem Reliqui-
ar aus dem
Jahre x782
vonMackund
Moser,anden
reichen Tafel-
aufsätzen von
Ignaz Josef
Würth 1779
bis 1780 aus
dem Besitze
des Erzher- Terrine, Entwurf von johann Hagenaucr (Bibliothek der k. k. Akademie der bildenden
zogs Fried_ Künste in Wien)
rich und aus dem Tafelaufsatze des ]. I-Iann von 1778 entnehmen.
Von besonderer Bedeutung ist die Stellung, welche die Wiener
Porzellanmanufaktur in der joselinischen Epoche einnimmt. Schon gegen
Ende der sechzigerjahre dringen in die Manufaktur die neuen französischen
Typen des Porzellans ein. Stiche werden beschafft und dann Modelle, nach
denen gearbeitet wird in österreichischer Ausdeutung der herangezogenen
Vorbilder. Die römische Antike gewinnt auch auf das Porzellan Einfiuß und
seit 1780 ist es vor allem auch das Vorbild Wedgwoods, das starke
Wirkung übt. Die Zeit von 1780 bis 1790, in welcher in der Wiener Manu-
faktur die regste Tätigkeit entfaltet wird und man unablässig darauf be-
dacht ist, neue Formen zu schaffen und neuen Dekor zu ersinnen, ist die
Zeit, in welcher der typische Stil des Wiener Porzellans errungen wird. In
dieses Dezennium fällt der Beginn der maßgebenden Tätigkeit Sorgenthals,
der von 1784 bis 1805 die Leitung der Fabrik innehat. Noch 1783 hegte
Kaiser josef, unwillig über den schlechten Geschäftsgang der Manufaktur,
die Absicht, sie zu verkaufen oder zu verpachten; die Gewinnung Sorgen-
thals entschied das Schicksal der Anstalt als Staatsinstitut. Er war einer
der eigentümlichsten, vielseitigsten und wertvollsten Männer der Zeit. In
Nürnberg geboren, auf weiten Reisen gebildet, im Siebenjährigen Krieg als
Offizier verwundet, wegen seiner nationalökonomischen Kenntnisse sodann
zum k. k. Kommerzialrat und Leiter einer staatlichen Wollenzeugfabrik in
Linz ernannt, erhält er 1784 nebenbei die Leitung der Wiener Fabrik, womit
ihre in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht glänzendste Epoche beginnt.
Ihm gelingt es nach kurzer Zeit, die Manufaktur finanziell dadurch zu
kräftigen, daß er ihr große und glänzende Aufträge für das Ausland