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ein Teil schon im Jahre 1552 durch den Markgrafen Albrecht Alcibiades
von Brandenburg-Kulmbach bei Gelegenheit der Plünderung des Dorns
entführt. Manches von dem, was nicht geflüchtet worden war, wurde damals
geraubt. Pfalzgraf Ottheinrich aber, der eifrigste Bücherfreund, den man
sich vorstellen kann, durch Heirat der Witwe Susanna (Gemahlin des Mark-
grafen Kasimir von Brandenburg) Stiefvater des Markgrafen Albrecht
Alcibiades, befand sich damals in seinem Lager und konnte die günstige
Gelegenheit zur Erwerbung von Büchern für seine Heidelberger Sammlung
benutzen?"
So stammt aus Mainz der Cod. Palat. lat. 697 in Rom, für Francesco
Barbaro im Jahre 1470 geschrieben und später von Nicolaus Jenson
erworben, wie eine eigenhändige Notiz desselben lehrt, die freilich im
gedruckten Katalog nicht erwähnt ist. Ferner ist dort auf der Vorderseite
des ersten Pergamentblattes nachträglich das Wappen der Ugelheimer"
eingemalt, ebenso ist es auf dem
Vorderschnitt zu sehen. Wie also die
Gothaer Ugelheimer-Bände Drucke
Nicolaus Jensons umschließen, so ist
im Cod. Palat. 697 zweifellos ein
Buch erhalten, das sich zuerst im
Besitze Jensons und dann in dem
Ugelheimers befand. Auf dem Vorsetz-
blatt aber stehen von einer Hand des
XVI. Jahrhunderts in hellbrauner
Tinte die Worte: Canonicorum Mo-
guntie. Diese Eintragung hatten nun,
wie wir wissen, jene Bücher, die aus
der Sammlung des Kardinals Albrecht
für die Dombibliothek in Mainz be-
stimmt warenfhh" Ferner: der Codex
Palat. lat. 1497, eine Pergamenthand-
"f Die vom Markgrafen gleichfalls rnitBeschlag
belegte Dombibliothek in Speyer, die schon in Kisten
verpackt war, entging nur durch Zufall damals dem
Schicksal, nach Heidelberg zu wandern. Über das
Nähere vergleiche Franz Falk, Die ehemalige Dom-
bibliothek zu Mainz, Leipzig 1897. 8". (x8. Beiheft zum
Zentralblatt für Bibliotbekswesen), S. 60.
'"' Das Wappen der Ugelheirner ist ein weißer
Schild mit einem blauen Querbalken; in diesem eine
gerade Linie. durchschnitten von einer drei Bogen
bildenden Wellenlinie. Der erste Teil dieser liegt über
der Geraden, der zweite Teil darunter, der dritte Teil
wieder darüber; alle Linien sind in Gold. - Johannes
Ugelheirner setzt obenauf noch ein Kreuz. Es wird sich
wohl um eine Hausmsrke handeln.
"n Siehe Fall-r a. a. O. S. 20. - Der Cod. Palat.
Fig. x3. Doublure eines Breviariums von 148i in der G97 enthält des Nicolaus de Ausirno Supplementum
Wiener Hofbibliothek (natürliche Größe) zur Summa Pisanella, XV. Jahrhundert.