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Niederlande (Abb. S. 222 u. 223). Die Gartenentwürfe von Vredeman de Vries,
von denen wir zwei Beispiele hier vorführen, charakterisiert strenge Regel-
mäßigkeit. Wir finden ein quadratisches Blumenparterre, die Mitte desselben
ist oft durch einen Brunnen oder eine Laube oder einen prächtigen Baum
ausgezeichnet, während verschieden breite Wege oder Laubgänge den
Garten in weitere Partien zerlegen.
Man kann entweder im Schatten der Lauben oder auf offenen Wegen
zu Zweien oder zu Dreien auf- und abwandeln, sich im Schatten an ver-
schiedenen Punkten niederlassen oder freie Ausblicke auf die ganze Anlage
genießen, auf schmalen Wegen zu den einzelnen Blumenbeeten gelangen,
man hat abwechselnde perspektivische Durchblicke nach verschiedenen
Seiten, Plätze intimer Abgeschlossenheit wechseln mit offenen, sonnigen
Partien, es ist für Wasser, für bequeme Kommunikation mit dem Hause
ebenso wie für Nützlichkeitsanlagen, wie Obstbäume, Medizinalkräuter
und so weiter gesorgt, gegenüber der schlichten Einfachheit der früheren
Gartenanlagen ein kompliziertes System von Einrichtungen der verschie-
densten Art.
Gegenüber dem unmittelbaren, vielleicht etwas ungünstigen Eindruck,
den diese Gartenentwürfe von Vredeman auf den Beschauer machen, muß
man erwägen, daß es trocken und schematisch gezeichnete Entwürfe sind, die
Furtenbachs Hausgarten in Ulm 164i (nach Griesebach)