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angelegt, denn der einfarbige Holzton läßt die Formen zumal in den Köpfen
und dem Faltengewirr nicht zur vollen klaren Wirkung kommen. Der Autor-
schaft Riemenschneiders widerspricht auch die Tatsache, daß er, soviel
wir bis jetzt
wissen, nie-
mals über die
Grenzen sei-
ner unterfrän-
kischen Hei-
mat hinaus-
kam. Wie
ließe sich auch
eine Berufung
ins Ausland
erklären, in
eine Gegend,
deren gesam-
te Kunst aber
auch nicht die
allergering-
sten Bezie-
hungen zu je-
ner Frankens
aufweist, son-
dern eng mit
derAlpenkunst
verknüpft ist.
Hiermit er-
übrigt es sich
zugleich, der
von Friedrich
Lübbecke
jüngst vorge-
schlagenen
Taufe auf Veit
Stoß irgend
welche Be-
deutung bei-
Abb. 8. Kopf des heiligen Petrus im Bayerischen Nationalmuseum in München
zumessen, die stilistisch ebensowenig Berechtigung hat wie die Ubellsche
auf Tilmann Riemenschneider. "'
Die für die Herkunft des Altars natürlichste Frage wäre doch wohl
gewesen: „Steht das Werk denn wirklich vereinzelt und vereinsamt im
" Friedrich Lübbecke, Ein Meisterwerk deutscher Holzskulptur. Der Wolfgangaltar zu Kefermarkx, in
der „Frankfurter Zeitung", Nr. 77, vom 18. März xgxg.