Abb. n. Terrakottagruppe vom Meister der Nürnberger Tonapostel (Nürnberg, Lorenzkirche)
bemerkt, Hirschvogel scheine somit auch Münzstempel geschnitten zu haben.
Die Worte „zum drukh", die sehr wohl für Prägung bedeuten mögen, könnten
allerdings darauf schließen lassen, daß es sich nur urn radierte Eisenplatten,
die zur Vervielfältigung auf Papier bestimmt waren, handelt. Wie andere
Graphiker seiner Zeit hat auch Hirschvogel medaillenartige Blätter gedruckt.
Abb. u.
Nürnberger Terrakottaügur, um 1409
Abgesehen von der für Herberstein ge-
arbeiteten Serie von Fürstenbildnissen,
B. 29 bis 35 (Abb. 8), kommen hier die
Porträte des Chunrad Schall (B. 42)
(Abb. 9) und des Stephan Schwartz (B. 43)
in Betracht. Letzteres (Abb. 10) mißt
r8'5 Zentimeter im Durchmesser des
Rundes. Man beachte die auf Reliefwir-
kung berechnete Schattierung des Randes
rechts.
Wenn Neudörffer sagt „Bilder als
wären sie von Metall gossen", so meint
er offenbar, da er von I-Iirschvogels
keramischer Tätigkeit spricht, tönerne
Nachbildungen von gegossenen Porträt-
medaillen, das heißt also medaillenmäßige
in der Art der Nini-Medaillons des
XVIII. Jahrhunderts zu denkende Terra-
kottarundbilder. Als weitere Analogien
seien die keramischen Medaillen von
David d'Angers in Sevres genannt, sowie
die von Tassie und Wedgwood und deren
Doccia-Nachahmungen.