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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 7 und 8)

In die Jahre nach Auflösung der    
Mestrozischen Fabrik fÀllt, wie gesagt,   3'   
auch die Abfassung der Lebensbeschrei- Ä,      
bung. f"  233-.    
Auf etliche Eigenheiten dieser    1     
Selbstbiographie haben wir schon ge- ÜrÀ i     
legentlich hingewiesen. Wir mÃŒssen  g  
aber sagen, daß sie sich im ganzen,  w 
besonders in den spÀteren Teilen, wie   
eine Art Verteidigungs- oder selbst     
Karnpfschrift liest. Bekanntlich bieten      1 Ü": i. 
Verteidigung und Abwehr in Wort und f      3     
Schrift den gewaltigen Vorteil, daß sie   I:  "i  
uns fast allein ermöglichen, uns selbst Ü!"     
zu loben und unsere Verdienste nach " p 'A  H V  
GebÃŒhr ins Licht zu setzen. Das war A};   v"     
aber gewiß nicht der Ausgangspunkt  
fÌr Mestrozi, sondern er fÌhlte sich wirk-  wÀar-ZÀiiÀiÀixl,Mimeirfliliiir. 
lich gekrÀnkt und scheint wÀhrend der 
 Abb. 50. Nach Carl Grafen Vasquez, Plan der Stadt 
Jahre der Abfassung Semer Lebensbe" Wien und der VorstÀdte,BlattuMariahilf"(Stein- 
schreibung immer mehr in dieses GefÃŒhl gasse, im: Webgnsse) 
hineingekommen zu sein. 
Gewisse kleine Eitelkeiten wollen wir kaum erwÀhnen, so, wenn er 
seine Ehrenstellen und die Besuche von Erzherzogen und andern hohen 
Persönlichkeiten mit größter Genauigkeit aufzÀhlt. Anderes lÀßt aber tiefer 
blicken, so, wenn er betont, daß er auch in den bedrÀngtesten Zeiten mit 
Opfern und aus vaterlÀndischer Gesinnung fortgearbeitet habe. Es macht 
ganz den Eindruck, als krÀnkees ihn, daß Keeß im Jahre 1820 Àhnliches 
bei Andre und I-Iornbostel hervorhebt, bei ihm aber nicht?" 
Auch war es ihm gewiß peinlich, daß die Fortsetzung des Keeßischen 
Werkes, die im Jahre 182g, also vor Abschluß der Selbstbiographie, 
erschien, ihn, den frÃŒher wiederholt gerÃŒhmten Mann, nun, wo er sich vom 
tÀtigen Leben zurÌckgezogen hatte, kaum mehr erwÀhnte. Vor allem scheint 
ihn aber eschmerzt zu haben, daß er den im Jahre 1830 angesuchten 
Adel nichtg erlangen konnte. Sein Anspruch grÃŒndete sich seiner Meinung 
nach wohl hauptsÀchlich darauf, daß er durch seine TÀtigkeit die österrei- 
chische Industrie gehoben und dem Vaterlande durch den Ersatz der Einfuhr 
Millionen Goldes erhalten habe. h f n I 
Was die Ursache der Abweisung war, konnten wir nic t estste en. m 
Adelsarchive sind die Akten zwar erhalten; es ist aber strengstens untersagt, 
die BegrÃŒndungen der Entscheidungen durchzusehen. Und es ist undankbar, 
Vermutungen auszusprechen, wenn die Lösung gewissermaßen neben uns 
in einem KÀstchen ruht und andere dazu den SchlÌssel haben. Leider 
i" Vgl. Keeß, n. n. 0., Hi, Seite 301. 
SO
	        
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