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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 11 und 12)

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großen gußeisernen Kraftstühlen tatsächlich Wichtigkeit erlangt hat. Es 
zeigt sich hier wieder wie beim Fahrrad, Luftfahrzeug und so weiter, daß 
eine geniale Idee zunächst daran scheitert, daß irgend ein äußerer Behelf 
einstweilen noch zu ihrer Durchführung fehlt. 
Etwas sonderbar, aber doch eigentlich nicht überraschend, klingt uns 
darum eine Nachricht bei Keeß und Blumenbach aus dem Jahre 1829: „Auf 
die in Österreich schon veraltete Erfindung eines Stuhls, worauf zwey 
Sammtbänder über einander gewebt und zugleich mittels eines Messers der 
Flor geschnitten wird, ließ sich neuerlich Wilson in England ein Patent 
gebenf": 
Wir erkennen aus unseren, übrigens keineswegs vollständigen, Angaben 
aber nicht nur die Fortschritte der Technik in Österreich und die Anregungen, 
die es dem Ausland zu bieten vermocht hat, sondern auch wieder das 
stete Bemühen, die kunstvolleren Arbeiten, die früher mehr der Handarbeit 
vorbehaltenwaren, 
für die Herstellung 
durch Maschinen 
zu gewinnen. Auch 
suchte man hierbei 
dem Zeitgeschmack 
zu folgen, indem 
man zum Beispiel 
das seit Ende des 
XVllLjahrhunderts 
besonders beliebte 
Irisiereni": oder 
die Musterung auf 
durchsichtigem 
Stoffe (Flor) mög- 
lichst zweckmäßig 
und billig durchzu- 
führen bestrebt war. 
Für die hohe 
technische Ent- 
i: A.a.O., Seite 49x. 
Man vergleiche auch die 
Stelle beiKeeß undBlumen- 
bach (a. a. 0.. Seite 498! 
über die angeblich in Frank- 
reich gemachte Erfindung. 
die imjahre r323 dem Fried- 
rich Diergarr zu Vierßen 
(Preußen) patentiert wurde 
und in Wirklichkeit auch 
nichts anderes war als die 
Erßndung Bräunlichs. 
giinKunstundKunst- Abb. 128. Seidenbänder mit bunter Seidenslickerei, von Hilda jesser (Wiener 
handwerk" lgx5, Seite 38x. Kunstgewerbeschule, Abteilung des Professors josef Hoffmann)
	        
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