MAK

Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 1 und 2)

dem Auge nicht ähnliche 
Grenzen gesetzt sein und 
damit auch den Abmes- 
sungen zum Ausdrucke 
der Monumentalität? 
Eine Denkrnalmög- 
lichkeit tritt aber in der 
Kriegerdenkmal-Aus- 
Stellung überraschend 
hervor: das ist die Heran- 
ziehung der Natur zum 
Denkmal. Gedenkbäume 
wurden zwar auch in 
früherer Zeit gepflanzt 
und selbst die Idee des 
Heldenhaines hat E. M. 
Arndt schon r8r3 für 
ein Völkerschlachtdenk- 
mal bei Leipzig vor- 
geschlagen. Aber -in 
dem Umfange und in 
der Durchbildung, ja 
sogar mit dem An- 
spruche der allein anzu- 
strebenden Denkmal- 
form, ist die Verwen- 
dung der Natur zur 
Denkmalgestaltung bis_ Entwurf zu einem Grnbdenkmal von Franz Barwig aus dem Werke des 
k. k. Gewerbeförderungsarntes „Soldalengräber und Kriegsdenkrnale" 
her nicht aufgetreten. 
Die Äußerlichkeit im Denkmalwesen, das Mißverhältnis von großem 
Aufwand und kleiner Wirkung hatte schon vor dem Kriege in manchen 
Kreisen eine Art von Denkmalrnüdigkeit erzeugt, die sich nun in einer Abkehr 
vom Kunstdenkmal im engeren Sinne überhaupt äußerte und das Krieger- 
denkmal in der Natur suchte und fand. Verwendung des Baumes als 
Erinnerungsmal ist ja alte Gepßogenheit; sie in weitem Umfange heran- 
zuziehen und künstlerisch auszubilden ist Verdienst und Inhalt der Helden- 
hain-Idee von Willi Lange in Berlin. 
Der Grundgedanke Langes will einen heiligen Hain als ein lebendes 
Denkmal jeder Gemeinde für ihre Gefallenen durch Pflanzung einer Eiche 
für jeden Einzelnen von ihnen. Die wesentlichen Bestandteile des Helden- 
haines sollen überall sein: Eichen in regelmäßiger Stellung für jeden Gefal- 
lenen um eine Friedenslinde, das Ganze umschlossen von einer Schutzpfian- 
zung mit Wall und Graben und Schutzgitter. Die Namen der Gefallenen 
sollen auf Steinmalen auf dem Platz um die Linde verewigt werden. Diese
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.