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Am umfangreichsten, drückender und rigoroser war jedoch die Silber-
und Goldeinlieferung 11er Jahre 1809 bis X810. Mit Patent vom I4. April 1809
ergeht an „die Besitzer des entbehrlichen Gold- und Silbergerätes, sowie
der todliegenden Geldvorräte" die Aufforderung „zu einem freiwilligen An-
leihen unter sehr vorteilhaften Bedingungen". Es werden „Obligationen zu
5 von IOO ausgefertigt, die nach einem öjährigen Stillstande in den 6 darauf-
folgenden Jahren mittelst Verlosung zurückgezalt" werden sollten.
In der Publikation vom 16. Dezember 1809 wurde gesagt: „Um die der
französischen Regierung in Folge des Friedens Traktats zu zahlende Con-
tribution gänzlich zu berichtigen, ist der Kaiser genötigt, verschiedene
außerordentliche Mittel anzuwenden" und „unter anderem auch die Ab-
lieferung alles entbehrlichen Silbers der Kirchen-
bißthümer, Stifter und geistlichen Korporationen
ohne Ausnahme binnen der
Frist von 2 Monaten gegen
3"], in Conventionsgeld ver-
zinsliche Hofkammer Obli-
gationen nach 10 jahren in
4 Jahre sfristen rückzahlbar"
anzuordnen. Ferner wurde bestimmt, „daß jene
Kirchen und Stifter, welche allenfalls heilige Ge-
fäße, die ganz oder zum Teil aus Gold bestehen,
besitzen, dieselben auch abzugeben haben". In
der darauffolgenden Publikation vom I9. De-
zember 1809 lesen wir: „Alle aus Silber oder ver-
goldetem Silber verfertigten Geräte oder Kleidungs-
334812;gzfglnlgilixzärxi; bestandteile aus gegossenem oder beschlagenem
in Sh Lambmh, Silber, welche unsere Unterthanen eigenthümlich
besitzen, sind vor dem 1. Mai x8x0 abzuliefern.
Ausgenommen sind nur die Löffel, silbernen Uhren, Petschaften und andere
kleine Arbeiten, wie Verzierungen, chirurgische Instrumente, Fassungen von
Edelsteinen, Medaillen, die in Kunstkabinetten befindlichen Kunstarbeiten,
Antiken, endlich alle bei den Goldschmieden befindlichen, zum Verkauf
bestimmten Stücke." „Überdies ist den Parteien, welche auf die Beibehaltung
eines oder des andern Stückes einen besonderen Wert legen, gestattet,
dieselben durch unentgeltliche Erlegung des ganzen Wertes in Conventions-
geld von der Einlieferung zu befreien." „Die Einlieferung der Goldgeräte
wird nicht angeordnet, doch wird erwartet, daß aus patriotischem Antriebe
der entbehrliche Vorrat unter gleichen Bedingungen abgegeben wird."
Aus den näheren Bestimmungen für die Einlösung von Kirchensilber vom
24. Jänner 1810 entnehmen wir: „Ad a et b: Von der Einlieferung sind nur
die oberen Teile der jeder Kirche unentbehrlichen Kelche, der Ziborien
und der Gefäße, worin das heilige Öhl aufbewahrt wird, nämlich die so-
genannte Kupa, der Melchisedech in den Monstranzen und die Patennen