Beilage zu Nr. 24.
Am 3. September: Eine Reihe prachtvoller Bronzegüsse und Emailgefisse des
ersten Bronzefabrikanten Frankreichs, F. Bsrbedienne in Paris; unter den ersteren be-
finden sich figurale Arbeiten von D nbois, Cortot, Clesinger u. A.
Am 7. September: Reliefs in Holz geschnitzt von Luigi Frnllini, neue italien.
Arbeit, angekanß auf der Pariser Ausstellung; altorientalische Säbel und Porträt-Reliefs in
Photosculptur, Eigenthum Sr. Exc. des Herrn Grafen Edmund Zichy; ein Medaillen mit
der allegorischen Darstellung des Sieges Kaiser Leopold I. über die Türken in Relief,
Eigenthum des Herrn Adam Ritter v. Gorczynski; der Einband eines Missale romanum
von Herrn Jeh. Hoffelner, mit Oelmalerei von Herrn Prof. Geiling, von Herrn Hof-
felner der Kirche zur h. Elisabeth auf der Wieden gespendet; ein Brustschmuck von
Porcsllan mit Email, aus dem vorigen Jahrhundert, Eigenthum des Herrn Baron de Vaux;
eine chinesische Cassette, aus Holz prachtvoll geschnitzt, Eigenthnm Sr. Exc. des Herrn
königl. belgischen Gesandten, Vicomte J onghe d'Ardog e, und indische Möbeln, Eigen-
thum des Herrn v. Greig.
(Die Erwerbung der v. Schleinittschen Glassuululung in Dresden).
die mit Zustimmung des h. Ministeriums des Unterrichtes in der jüngsten Zeit zum Ab-
schlusse gekommen ist, gehört zu den interessantesten Bereicherungen des Museums. Diese
Sammlung enthält 156 alt-venetianische und 103 altdeutsche Gläser. Die verschiedensten
Formen der Gläser finden in dieser Sammlung ihre Vertretung, viele unter ihnen dürfen
geradezu als mnstergiltig bezeichnet werden.
Die Erwerbung dieser grosssn Sammlung kömmt, so zu sagen, zn rechter Zeit. Die
Erfahrungen, welche die österr. Glasindustris auf der Pariser Weltausstellung so eben ge-
macht hat, zeigen, wie nötbig es ist, auf gute Muster zurückzugeben und auf jene Formen,
welche sich in den Centren der Glasindustrie entwickelt haben. Dass dort, wo es sich
um Knnstformen der Glasindustrie handelt, die venetianiscbe Glasfahrication die erste
Stelle einnimmt, ist Jedem bekannt, der sich mit diesem Zweige der Kunstindustrie be-
schädigt hat. In der ehem. Schleinitdschen Sammlung nehmen die Venetisner Gläser den
ersten Rang ein.
(Zeichnungen nach Kirehengefässen.) Im Museum sind in der j" ten Zeit
eine Reihe von Zeichnungen nach alten und schönen Kirchengefassen durch jüngere Ar-
chitekten aus der Schule des Dombaumeisters Herrn Prof. Fr. Schmidt, den Herren
Banko und Willemans, im Auftrage der Museumdirection angefertigt werden. Diese
Zeichnungen sind einfach in Contouren, wie Werkzeichnungen für Goldschmiede, gear-
beitet, mit Grundrissen und Durchschnitten versehen, so dass nach ihnen direct gearbeitet
werden kann. Dieselben werden seinerzeit photolithographirt und Jedermann daher leicht
zugänglich gemacht werden.
(Erste österreichische Lehrerversammlung.) Den Mitgliedern des österr.
Lehrertages ist für die Dauer der Versammlung der freie Eintritt in das Museum
gegen einfache Verweisung der Mitgliedskarte der Lehrerversammlung von der Direction
des Museums gestattet worden.
(Der ofllelelle (österreichische Ausstcllungsberleht.) Von diesem Berichte
ist vor Kurzem die erste Lieferung bei W. Branmüller ausgegeben werden. Dieselbe ent-
hält den Bericht über Instrumente für Kunst und Wissenschaft, u. s. Classe 10
Jdusik-Instrumente" von Prof. Dr. E. Hanslik; Cl. ll "Apparate und Instrumente fiir
Heilkunst" von Prof. Dr. Cessuer und Dr. W. Pichler; Cl. 12 „Physikalisch-mathema-
tische Instrumente" von Prof. Dr. F. J. Pisko, „Mikroskope" von Dr. J. Wiesner und
über "Sammlungen und Lehrmittel fir den naturwissenschaßlicben Unterrichtß von Dr. W.
Pichler; endlich GI. 28 "Uhren" von Ingenieur Herrn C. Kohn.
Der Bericht ist mit 14 gut ausgeführten Holzschnitten ausgestattet. Anordnung des
Btodes und iiussere Ausstattung lassen nichts zu wünschen übrig.
Jedes Heft hat einen separaten Titel und wird einzeln verkauft. Die Gesammt-
Redaction leitet Prof. Dr. F. Nenmann. Die erste Lieferung, die wir unseren Lesern
bestens empfehlen, macht einen sehr guten Eindruck. Das Unternehmen, das unter gün-
stigen Anspicien eingeführt wird, soll dem Vernehmen nach rasch vorwärts schreiten.
(Ausstellung der Gewerbesehulen im üsterr. Museum.) Mehrere Mitglieder
der n. ö. Handels- und Gewerbekammar haben den Wunsch ausgesprochen, dass die bes-
seren Leistungen der Wiener Gewerbeschnlen im Museum ausgestellt werden. Dieser An-
regung entsprechend erklärt, wie wir in dem Monatsberichte der Handelskammer in der
W. Z. lesen, Herr v. Eitelherger, Director des iistsrr. Museums, seine Bereitwilligksit,
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