D4.)
Die Anbetung des Kindes durch seine Eltern, die wir das einemal
sehen, ist an sich wohl nicht gerade auffällig, obgleich bei den uns bekannten
Taufmedaillen gewöhnlich die Anbetung durch die Hirten oder durch die
heiligen drei Könige dargestellt ist. Und daß Maria bei unserer Darstellung
in den Mittelpunkt ge-
rückt erscheint, darf
man vielleicht auch als
etwas ansehen, was
sich von selbst ergab;
immerhin ist zu bemer-
ken, daß dieseMöglich-
keit ausgenützt wurde.
Die Wahl der heiligen
Barbara für die andere
Seite muß aber als et-
was Besonderes erschei-
nen, was für eine Tauf-
medaille von vornher-
ein nicht gegeben war
und die allgemeine Ver-
Wendung des Stückes
sowie den Absatz der
Arbeit in weiteren Krei-
sen eigentlich nicht för-
dern konnte.
Da beide Darstel-
lungen jedoch für den
vorliegenden beson-
deren Fall so außer-
ordentlich gut passen,
möchte man vermuten,
daß die beiden Seiten
getrennte Prägungen
und hier nur durch
dgn äußgfen zu- Abb. 3. Sogenannte Strahlenmonstranz in der Schatzkammer von Maria
Loretto auf dem Hradschin in Prag, ausgeführt von Känischbauer und
Stegner
sammengefaßt wären;
es ist dies aber nicht
der Fall: es ist ein einheitlich geprägtes Stück?! Es wäre nun möglich,
daß trotzdem die beiden Seiten zu verschiedenen Zeiten gearbeitet wären,
daß die eine oder andere vielleicht schon für andere Zwecke Verwendung
gefunden hatte: nachweisen läßt sich das aus den bisher bekannten Arbeiten
des Künstlers jedoch nicht.
i Herr Juwelier und Goldschmied Franz Halder in Wien hat den Ring sorgfältig abgenommen und
wieder herumgefügt.