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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 6, 7 und 8)

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erledigt. Diese Gesuche wurden von 879 Künstlern (638 Malern, x80 Bildhauern, 6: Archi- 
tekten) eingebracht. Die Gesamteinnahmen des Komitees einschließlich Zinsen und Rück- 
zahlungen betrugen bisher 42x.867 Kronen 73 Heller. Für die Geschäftsführung (Kanzlei- 
spesen, Drucksorten, Porti usw.) wurde während der fünf Jahre nur der Betrag von 
1753 Kronen aufgewendet. 
WETTBEWERB. Zur Förderung der Originalradierung veranstaltet der Verein 
für Exlibriskunst und Gebrauchsgraphik zu Berlin einen mit außergewöhnlich hohen 
Preisen ausgestatteten Wettbewerb zur Erlangung einer Exlibrisradierung für eine kunst- 
und kulturgeschichtliche Bücherei. Es kommen xo.ooo Mark zur Verteilung. Der erste Preis 
beträgt 3000 Mark, außerdem sind Ankäufe vorgesehen. Bedingungen sind vom Geheimen 
Regierungsrat W. von Zur Westen, Berlin SW. n, Hallesches Ufer xg. zu beziehen. 
MITTEILUNGEN AUS DEM ÖSTERREICHI- 
SCHEN MUSEUM s:- 
PERSONALNACHRICHT. Der Niederösterreichische Gewerbeverein hat in seiner 
Hauptversammlung am g. Mai 1.]. den Direktor des Österreichischen Museums Hofrat 
Dr. Eduard Leisching einstimmig zum korrespondierenden Mitglied gewählt. 
SONDERAUSSTELLUNGEN IM MUSEUM. Im Saale IV sind die besten 
vorderasiatischen Knüpfteppiche des Institutes zu einer Ausstellung vereinigt. Der 
wertvolle Bestand, der das Österreichische Museum in die erste Reihe aller Teppich- 
sammlungen stellt. ermöglicht eine geschlossene Darbietung der Hauptgattungen aller 
Orientalischen Teppiche an ausgezeichneten Beispielen. Zum Teil gehören diese zu den 
hervorragendsten, die sich aus alter Zeit erhalten haben; sie kennzeichnen Höhepunkte 
eines klassischen, technisch und künstlerisch sehr verfeinerten Teppichstils. Der pracht- 
volle „Vasenteppich" mit weißem Fond ist ein Werk der Blütezeit persischer Teppich- 
knüpfkunst aus der zweiten Hälfte des XVI. jahrhunderts. Ihm steht an Bedeutung nahe 
ein „Tierteppich" mit rotem Grund. Zwei indische Teppiche gehören zu den glänzendsten 
Beispielen ihrerArt. Diesen Gruppen schließen sich an: persischeErzeugnisse mit vegetabilen 
Mustern des XVI. bis XVII. Jahrhunderts, annenische mit stark stilisierten Tierfiguren 
und Ptlanzenmotiven, sowie charakteristische türkische Teppiche. Kleinasiatische mit 
geometrischer Stilisierung und im sogenannten Uschaktypus sind ebenfalls vertreten, 
besonders kennzeichnend auch die prächtigen Seidenteppiche Persiens mit Metallgrund, 
welche als „Polenteppiche" bekannt sind. -Zu diesem alten Museumsbestand sind einzelne 
Neuerwerbungen der letzten Jahre hinzugekommen, interessante, bisher noch nie zur Schau 
gestellte Fragmente und ganze Stücke. Außer den Teppichen, deren prächtige Farbigkeit 
und reiche Formenwelt ein eindrucksvolles Gesamtbild ergeben, sind noch andere Textil- 
arbeiten (Gewebe und Stickereien), zum Teil aus der Blütezeit der Kunst Persiens, ferner 
einige spätere persische und indische Metallarbeiten sowie auf dasjahr 1296 zu datierende 
Holzschnitzereien aus Kairo zur Schau gestellt. Diese Zusammenfassung in Verbindung 
mit der vorderhand wegen Raummangel noch in der allgemeinen Abteilung der Keramik 
belassenen islamischen Keramik läßt erkennen, wie wichtige Anfänge bereits für eine 
ganz hervorragende Sammlung osmanischer Kunst, die gewiß in Wien am Platze wäre, 
vorhanden sind. Ihr Ausbau und entsprechende Darbietung wird eine I-lauptsorge des 
Österreichischen Museums sein müssen. _ 
Im Säulenhofe sind bedruckte Stoße ausgestellt, reizvolle Musterbespiele altöster- 
reichischer Manufakturen aus der großen, vor kurzem vom Österreichischen Museum
	        
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