das Marty-
rium war ja
Gegenstand
der Darstel-
lung-zum
Ausdruck
gebracht
werden. Die
kniende St.
Barbara ist
in starken
Gegensatz
zudemHen-
ker gestellt.
Während
wir in einer
Bewegungs-
orgie von
Raserei das
mordende
Schwert
schon auf-
blitzen se-
hen, sehen
wir in der
Heiligen,
deren Ober-
körper zum
Teil ent-
blößt ist, ein
lebens-
strotzendes,
pralles We-
sen, kernig
Abb. 15. St. Wolfgang am Abersee, Pfarrkirche, Doppelaltar und robust
wiedieMäd-
chen aus der bäuerlichen Heimat des Künstlers. Wo der Mord so nahe ist,
wirkt dieses Wesen doppelt lebensstark. Während die Figur des Henkers
voll Bewegung ist, ist in der Figur Barbaras die Ruhe, die Gottergebenheit
verkörpert. In einem schweren gewundenen Wulst ist das Hemd umgestülpt,
schwerflüssig, aber ohne Pathos, rieselt Barbaras Gewand zu Boden, nur
zwischen den Beinen knicken sich die bei Schwanthaler an dieser Stelle
beliebten Zickzackfalten und nach den Rändern beginnt sich das Gewand
in kleinen Bewegungen zu kräuseln. Es ist nicht der Sturm, der die Gestalt