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Die absolvirten Schülerinnen haben bisher durchwegs Anstellungen
gefunden, obwohl gerade diese Frage es ist, die das Publicum noch mit
Misstrauen, die Direction mit einiger Besorgniss erfüllt.
Waisenhaus in Mailand. Bllnden- und Taubstummen-Instltute.
Ganz ausgezeichnet schön in ihrer Art waren die Arbeiten, welche
das Waisenhaus in Mailand, das Taubstummen-lnstitut del Monte al Ponti
Rossi, das Blinden- und Taubstummen-lnstitut zu Mailand und zu Venedig
eingesandt hatten. Namentlich waren die Weißstickereien und Spitzen
der beiden erstgenannten Anstalten von meisterhafter Ausführung. -
Unter den Arbeiten der venetianer Blinden waren geliochtene Blumenkörbe
und geknüpfte Stores, welche an solchen Lehranstalten als Producte
einer zweckmässigen Beschäftigung erscheinen. Es drängt sich überhaupt
dem Beschauer der Elaborate, die aus den Erziehungsinstituten für Blinde
stammen, der unabweisliche Wunsch auf, dass diese unglücklichen Menschen
mit allen Arbeiten verschont bleiben mögen, deren Anfertigung in das
Gebiet qualvoller Spielerei hinüberreicht. Was nützt den Blinden die bunte
Straminstickerei, die sie so mühselig zu Stande gebracht haben und deren
Beurtheilung nie in ihrer Macht liegen wird. Ein Gesetz, welches bei
der Feststellung des Lehrprogrammes der Blinden-Institute unverbrüchlich
eingehalten werden sollte, wäre das: Nur jene Arbeiten, welche die Schüler
und Schülerinnen schliesslich ohne fremde Mithilfe ausführen lernen und
die sie vermittelst des Tastsinnes selbstständig und richtig beurtheilen
können, nur diese Arbeiten sind in das Programm aufzunehmen.
Alle anderen sind entweder Ueberfluss oder Qual.
Als ein Beweis, wie schwer oft gegen die Gesetze der Vernunft in
solchen Schulen gesündigt wird, mag hier beispielsweise erwähnt werden,
dass aus dem Blindeninstitute zu Montreal (Canada) ein kleines Thee-
service auf der Ausstellung war, dessen Tassen, Löffeln und Kannen aus
Draht und Perlen in zwei Farben mühselig geformt und geflochten war.
Arme Blinde! Das war das einzige Raisonnement das man bei Betrachtung
dieses Arbeitsproductes machen konnte.
Kindergärten von Genua und Venedig.
Unter den Spielwerkzeugen und Geräthen Fröbefscher Schule hatte
der Kindergarten in Genua sehr hübsche Modellirarbeiten, meist Thiere,
ausgestellt. Die grössere Zahl der Objecte war gut und nett ausgeführt,
so dass sie gewiss dazu dienen mögen die naturhistorischen Begriffe der
kleinen Arbeitsleute anzuregen und zu erweitern, und gleichzeitig ihre
manuelle Kunstfertigkeit zu bilden und zu verbessern. Das Institut in
Venedig hat, statt der Nachbildungen in Thon, das Knüpfen und Stricken
von Fischernetzen als Hauptarbeitszweig des Kindergartens eingeführt.
(Fortsetzung folgt.)