sondern auch ein ganz vorzüglicher Pädagoge mit Laufberger zu Grabe
getragen wurde. Ich habe mich über den Lehrberuf Laufbergers etwas
ausführlich verbreitet, weil ich seit der Zeit der Gründung der Kunst-
gewerbeschule im Jahre 1868 Zeuge der Wirksamkeit Laufbergers gewesen
bin und weil es mir manchmal vorgekommen ist, dass Kunstfreunde und
Kunstschriftsteller es nicht genug würdigen, wenn Künstler von Beruf
sich dem Lehramte widmen. Künstler, welche als Maler Tüchtiges leisten,
gibt es sehr viele, aber Maler, die zugleich mit Erfolg, Einsicht und Liebe
ein Lehramt ausüben, gibt es relativ sehr wenige, und ich möchte nicht,
dass in unserer schnelllebigen Zeit das vergessen wird, was Laufberger
als Lehrer geleistet hat.
Unter seinen verschiedenen Publicationen ist ein Werk über Sgraf-
liten'), welches sich in allen Kunstschulen als Lehrmittel eingebürgert hat.
Es ist nur zu wünschen, dass dieses Werk fortgesetzt werde. Denn wie
Laufberger so zu sagen der Wiedererwecker der altbewährten Technik
des Sgraflito gewesen ist, so ist auch seine Publication über Sgraffiten
weitaus die beste der in neuester Zeit erschienenen.
Laufberger hat einen großen künstlerischen Nachlass hinterlassen,
zahlreiche Skizzenbücher, Entwürfe etc. Sein ganzer künstlerischer Nach-
lass kann als ein großer Lehrapparat für eine Malerschule einer Kunst-
gewerbeschule angesehen werden; hat er doch im Leben seine eigenen
Studien und Arbeiten in liberalster Weise den Schülern zur Verfügung
gestellt: Dass dieser ganze künstlerische Lehrapparat womöglich iritact der
Schule erhalten bleibe, ist der Wunsch aller Jener, welche das Gedeihen
dieser Anstalt im Auge haben. R. v. E.
llie Beziehungen derßhomie zur bildenden Kunst, insbesondere zur Malerei.
Vortrng, gehalten im Oesterr. Museum von Nicolae Teclu.
(Schluss.) l
Es sind schließlich noch die Firnisse zu erwähnen, welche dazu dienen,
um mit denselben das fertiggestellte trockene Gemälde zu überziehen.
Sie werden erhalten durch theilweise, oder vollkommene Lösung gewisser
Harze, wie Bernstein, Copal, Damar, Mastix u. s. w. in flüchtigen Oelen,
meistens in Terpentinöl, aber auch in Alkohol. Alle diese Stoffe sind der
Einwirkung des Lichtes und der jeweiligen Temperatur ausgesetzt; sie
sind ferner beeinflusst durch die Bestandtheile der Luft, als Sauerstoif,
Ozon, Kohlensäure, Schwefelwasserstoif, Ammoniak, Wasser. Werden diese
Stoffe nun miteinander gemengt, so vollziehen sich überdies physikalische
und chemische Veränderungen im größeren Maßstabe, namentlich durch
r) Sgruffito-Decorerionen. Entworfen von F. Lnufberger. Wien, A. Holder, X877 8'.
Fnl. (Bisher drei Hefte.)