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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 221)

Franz Josef l. feierlich eröffnet. Dank derfumsichtigen Leitung des 
Curatoriums und den eifrigen Bemühungen des Directors und der be- 
stellten Beamten entfaltete sich diese Stiftung von Jahr zu Jahr in 
erfreulicher Weise. 
Die Sammlungen des mährischen Gewerbe-Museums wurden nach 
einem festgestellten Plane - um endlich systematische Sammlungen zu 
erhalten - ergänzt und mit Rücksicht der bescheidenen zur Verfügung 
gestandenen Geldmittel vor Allem die leichter und reichlicher verwerthbare 
Bibliothek und Vorbildersammlung zu vervollständigen gestrebt. 
Jährlich wurde eine Anzahl von öffentlichen Vorträgen gehalten. 
Specialausstellungen veranstaltet, Wanderausstellungen beschickt, auch 
einige Druckschriften, darunter der Bibliotheks-Katalog, veröffentlicht. 
Das Curatorium hatte ebenso alles zur Errichtung einer kunstgewerblichen 
Schule eingeleitet, es erfreute sich der Zusage entsprechender Subventionen 
von Seiten des Landes, der Gemeinde Brünn, der mährischen Handels- 
und Gewerbekammer; nachdem aber das hohe Unterrichts-Ministerium 
in dieser Angelegenheit in einer anderen Weise entschied, wurde die 
Errichtung eines w-M eiste rzeich n e nsu als öffentliches Atelier beschlossen, 
dem die Aufgabe zugewiesen ist, Gewerbetreibenden bei Ausfertigung von 
Werkzeichnungen und Objecten unmittelbar rathend und helfend beizu- 
stehen. Schon einige Jahre nach Eröffnung des Museums zeigten sich die 
gemietheten Räume zu klein und vielfach die Wirksamkeit des Museums 
behindernd. Das Curatorium erkannte diese Mängel und nahm von 1876 an 
die Erbauung eines eigenen Hauses in Aussicht, setzte 1878 ein "Bau- 
und Fi nanz-Comiteß ein, welches in besagter Richtung gemachte 
Vorschläge zu prüfen und Anträge an das Curatorium zur Beschluss- 
fassung zu stellen hatte. 
Das Comite bestand aus den Herren Curatoren: Theodor Ritter von 
Offermann als Obmann, Gust. Ritter von Scböller, Jos. Kafka, 
k. Rath Ripka, Edlen von Rechthofen und dem Antragsteller, o. ö. 
Professor Schoen, Curator und Director des Museums als Schriftführer. 
Es wurde die Aufnahme eines unverzinslichen, in 40 gleichen Jahres- 
raten rückzahlbaren Anlehens von 50.000 B. beschlossen. Professor Schoeu 
hatte eine Anzahl von Skizzen und Plänen für verschiedene Bauprojecte 
entworfen bis endlich ein Bauplatz definitiv in Aussicht genommen werden 
konnte. Nachdem der löbliche Gemeindeausschuss der k. Landeshauptstadt 
Brünn einen solchen an der Elisabethstrasse gelegenen unentgeltlich - 
zwar unter gewissen Vorbehalten - überlassen hatte, wurde am 
13. Februar 1881 vom Curatorium der Beschluss gefasst, mit dem Auf- 
wande von 80.000 H. ein zweistöckiges Gebäude mit Parterre- und 
Souterrain-Geschossen nach den vom Professor Schoen unentgeltlich zur 
Verfügung gestellten Plänen herstellen zu lassen, auch wurde genanntem 
Architekten die Bauleitung überantwortet, die er als Ehrensache übernahm.
	        
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