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Zeit mit geometrisch verschlungener Musterung, theils modernen Arbeiten
nach alten Motiven, ist daher sehr willkommen und umsomehr, als dieser
Industriezweig bisher in Oesterreich keineswegs mit derjenigen Energie in
AngriH genommen worden, wie er es verdient und wie es anderswo ge-
schehen ist. Nicht minder entsprechen einem vorhandenen Bedürfnisse die
Faiencegefässe mit Metallreilexen mauriseher und mauresker Entstehung,
deren schwierige und oft vergebens versuchte Nachahmung Herrn Kosch,
dem jetzigen Chemiker des Oesterr. Museums, in eigenthlimlicher Weise
gelungen ist. Die Sammlung, welche das Oesterr. Museum von diesen
Gegenständen besitzt, ist schon einmal durch ein Geschenk Sr. kais. Hoheit
in ausgezeichneter Weise vermehrt worden. Mit Hilfe der anderen rein
spanischen Faiencen und Mosaiken, welche zur Schenkung Sr. kais. Hoheit
gehören. aus den Fabriken Talavera, Alcora, Buen Retiro (Porcellan in
päte tendre) stammend, im Allgemeinen ausserhalb Spaniens höchst seltene
Gegenstände, ist nun das Oesterr. Museum in Besitz einer nicht unbe-
trächtlichen Collection von Repräsentanten alter und neuer Thonarbeiten
auf spanischem Boden.
Eine ebenso willkommene Ergänzung finden die Sammlungen in den
Filigranarbeiten, die aus Sevilla stammen, und zwar neuen Fabricats sind,
doch nationalen Charakter tragen. Auch diesem lange vergessenen Zweige
der Goldschmiedekunst hat sich heute die Aufmerksamkeit zugewendet und
Oesterreich hat um so mehr Ursache, ihn zu beachten, als sich in seinen
eigenen Kronländern noch manche nationale Filigranarbeit in Thätigkeit
erhalten hat, die einer Wiederbelebung oder Erweiterung fähig ist; so in
Salzburg, zu Cortina d'Ampezzo, inCroatien etc. Mehrfaches Interesse bietet
auch die Ledertapete, theils als ein Muster dieser einst in Spanien blühen-
den und in der ganzen civilisirten Welt geschätzten Fabrication, theils um
der eigenthtimlichen Bearbeitung des Leders willen, die nicht blos auf Ta-
peten, sondern auch kleinere Gegenstände sich anwenden lässt. Wer es auf
eine Collection alter, zur Neubelebung und zu praktischen Zwecken ge-
eigneter künstlerischer Lederarbeiten abgesehen hat, der muss sein Augen-
merk vorzugsweise auf Spanien richten. Auch für die textile Kunst und
die Passementrie wird er dort in den nationalen Arbeiten noch viele ver-
wendbare Motive finden, und in diesem Sinne bietet auch der zu dem in
Rede stehenden Geschenke gehörende bunte Maritas, der Mantel oder Plaid
des Spaniers mit seinem überaus reichen Quastenbehang einen sehr brauche
baren Beitrag zur textilen Sammlung.
Endlich sei noch bemerkt, dass auch die Bibliothek des Oesterr.
Museum durch die Gabe Sr. kais. Hoheit eine Bereicherung erhalten hat
und zwar durch die folgenden drei Werke:
Goya, Los desastres de la guerra. Madrid, 1863.
Goya, Los Proverbios. Madrid, 1864.
Cuadros selectos de la real academia de bellas artes de S. Fernando.