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Ausnahmen kein günstiges Bild. Bei den Leistungen des Blinden- und
des Taubstummen-lnstituts mag der Wille für das Werk gelten, bei den
Arbeiten des Frauen-Erwerbvereines tritTt aber eine solche Rücksicht
nicht mehr zu.
Der Vollständigkeit halber sei noch einiger Werke in decorativer
Plastik gedacht: namentlich der Holzschnitzereien aus Neutitschein, wo
auch eine stattliche Möbelindustrie zu Hause ist, und der Bauornamente
in Gyps und Stuck einer Brünner Firma, wogegen ein Versuch höherer
Ordnung - ein Springbrunnen in Stein - entschieden missglückt ist.
Auf dem Gebiete der kunstgewerblichen Lederbearbeitung, Buchbinderei,
Gravirkunst sind dagegen Lücken vorhanden, die wohl auch den geringen
künstlerischen Werth der ausgestellten Adressenmappen erklären.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Stiftung für die Kunstgewerbeschule. Wir haben die Freude
unsere Mittheilungen aus dem Museum mit der Nachricht von einer
hochherzigen That beginnen zu können, welche den Bestrebungen des
Oesterr. Museums undinsbesondere seiner Kunstgewerbeschule zur be-
sonderen Förderung gereichen wird. Zur Feier des 40jährigen Jubiläums
Sr. k. und k. Apost. Majestät des Kaisers Franz Joseph hat Freih. Albert
v. Rothschild eine Stiftung von Einhunderttausend Gulden gemacht zum
Besten der absolvirten Schüler der Kunstgewerbeschule. Von den Zinsen
dieser Summe soll denselben der Uebergang aus der Schule in die Praxis
' erleichtert werden, theils durch bestellte Arbeiten und Aufträge, theils
durch Reisestipendien. Wir werden den vollen Wortlaut der Stiftung
später rnittheilen.
G6S0h6nk 8.11 (188 Museum. Die Firma Lötz's Witwe (Max
Ritter v. Spann) hat dem Oesterr. Museum aus Anlass des Regierungs-
llubiläums Sr. Majestät des Kaisers eine jener großen Glasvasen zum
Geschenke gemacht, welche mit Allerhöchster Bewilligung den Namen
Kaiser Franz Joseph-Vasen führen und bereits die Jubiläums-Gewerbe-
Ausstellung geziert haben. Die Vase ist in einem Stücke geblasen und
hat ein marmorähnliches Aussehen; der Entwurf rührt von Hofrath Pro-
fessor J. Storck, die Modellirung von Professor H. Klotz, die Bronze-
Montirung von der Firma Hanusch her.
Die Wailmachts-Ausstellung wurde Sonntag den z. December
eröffnet. Dieselbe beginnt im Säulenhofe und nimmt im Parterre die
Säle VI und VII, im ersten Stocke den Saal IX und einen Theil der
Arkaden ein. Im Vorlesesaale hat Herr Artaria wie im verflossenen
Jahre eine Specialausstellung der neuesten Kupferstiche und Radirungen
veranstaltet.