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Das Museum bezweckt durch Ansammeln von Hilfsmitteln, welche
Kunst und Wissenschaft bieten, sowie durch das Ermöglichen ihrer
leichten Benützung die allgemeine Bildung, besonders aber die gewerb-
liche
Vervollkommnung im nordböhmischen lndustriebezirke zu fördern.
Als Hilfsmittel für diese Zwecke gelten:
a)
,bl
C)
d)
E)
f)
Eine ständige Sammlung von mustergiltigen Erzeugnissen, welche
Industrie und Gewerbe zum Fortschritte anregen und durch welche
auch die nachwachsende Jugend auf neue Erwerbszweige hingeleitet
werden könne;
eine Sammlung künstlerischer Vorbilder, sei es in Originalen oder
Copien, durch welche die Kunstrichtungen und Stylforrnen der ver-
schiedenen Völker und Perioden ersichtlich werden;
eine Bibliothek von Werken, welche die Sammlungen a) und b)
möglichst ergänzen;
periodische locale Ausstellungen von in- und ausländischen Erzeug-
nissen der Kunst und der Kunstgewerbe, vornehmlich auch solcher
aus den Werkstätten und Fabriken heimischer Bezirke; -mit diesen
localen Ausstellungen wechseln je nach Anlass Wanderausstellungen
von Gegenständen, die sich nach ihrer Beschaffenheit dafür eignen
und Eigenthum des Museums sind;
kunstgewerbliche Fachcurse in Verbindung mit einem öHentlichen
Zeichen- und Modellirsaale;
Publicationen, durch Museumsbcrichte, Flugblätter etc.;
g) ölfentliche, dem Museumszweckc angepasste Vorträge.
Der Museumsverein steht unter dem Protectorate Sr. kais. Hoheit
des Herrn Erzherzogs Carl Ludwig. Das Curatorium wird aus einer Reihe
von hervorragenden MännernReichenbergs gebildet, den Herren: Wilhelm
Siegrnund, Alois Hainzl, Prof. Karl Genauck, Louis Trenkler, Willi Ginz-
key, Gust. Schmidt, Prof. M. Hacker, F. Altmann, R. Demuth und Pro-
fessor J. Richter.
Literaturbericht.
nPortfolios of industrial arm: Produced and published for the committee
of council on education, South Kensington-Museum, by W. Griggs.
London, 1382. gr. 4.
Das obengenannte Comite am South Kensington-Museum ertheilte Herrn Wil-
liam Griggs, welcher sich bereits durch eine Reihe von Facsimile-Publicarionen als ver-
trauenswürdig erwiesen hat, die Ermächtigung, die Schätze des Museums an kunstv
gewerblichen Objeclen für Schulen, Kunstfreunde und Industrielle in getreuen Repro-
ductionen zu veröffentlichen. So kam das vorliegende Werk zu Stande, für welches in
der That nicht bald ein Wort der Anerkennung und Empfehlung zu hoch gegriffen ist,
wenn man die Art der Wiedergabe, den Werrh des Geborenen und den niedrigen Preis
in Betrachtung zieht. Bisher sind 26 Lieferungen zu je zwei Tafeln erschienen u. zw.
die Lieferung zu I Shilling. Diejleproduction in farbigen Photolirhographien ist ausge-
zeichnet und es erübrigt _uns blos die Reichhaltigkeit und Verwendbarkeit des Inhaltes
in Folgendem anzudeuten: Die persische Kunst ist bisher durch 4 Blätter mit Flaschen