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trägt die Inschrift: v-Rudolph Eitelherger von Edelberg, k. k. l-lofrath,
erster Director des k. k. Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie.
Geboren zu Olmlitz am 14.. April 1817, gest. zu Wien am 18. April 1885.1-
Das Denkmal ist von dem Professor der Kunstgewerbeschule H. Klotz
entworfen und modellirt, der Rohguss der figuralen Theile ist ein Ge-
schenk der Berndorfer Metallwaarenfabrik von Artur Krupp, die Ciselir-
arbeit besorgte Hanusch, der architektonische Theil wurde durch die
Union-Baugesellschaft ausgeführt, welche das erforderliche Roh-
materiale unentgeltlich beigestellt hatte.
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Anlässlich der Feier wurde eine Medaille geprägt, welche auf der
Aversseite den Namen und das trefflich gelungene Bildniss R. v. Eitel-
bergefs, auf der Reversseite, von einem Lorbeerkranz umgeben, die In-
schrift trägt: GEB. OLMÜTZ 1817. GEST. WIEN 1885. - I. DlRECTOR
DES K. K. ÖST. MUSEUMS FÜR KUNST U. IND. WIEN. Die Medaille
ist von dem Professor der k. k. Kunstgewerbeschule St. Schwanz ent-
worfen und ausgeführt.
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Sonntag den 30. October fand die Uebergabe des Grabmonumentes
R. v. Eitelbergefs auf dem Centralfriedhofe an die Commune in An-
Wesenheit zahlreicher Angehöriger des Museums und der Kunstgewerbe-
schule und vieler persönlicher Verehrer Eitelbergefs, sowie der Witwe
desselben und ihrer Familienmitglieder statt. Im Namen des Comiläs
übergab Se. Excellenz Graf Zichy dem Bürgermeister-Stellvertreter
Dr. Prix das Denkmal, in warmen Worten der Verdienste Eitelbergefs
um die Stadt Wien gedenkeud.
Das Denkmal ist ein gemeinschaftliches Werk der Professoren der
Kunstgewerbeschule H. Herdtle und St. Schwartz, die Erzarbeiten
sind von Turbain, die Steinmetzarbeiten von Ed. Hauser. Die Rück-
wand des Denkmales bildet eine von einem Kreuze überragte Nische,
welche einer lebensgroßen sitzenden weiblichen Figur aus Bronze, der
Personilication der Kunstgeschichte, als Hintergrund dient. Die Figur
ist im Begrilfe auf das auf der sarkophagartigen Grabplatte befindliche
Porträtmedaillon Eitelbergefs einen Lorbeerkranz niederzulegen,
Die Vorderseite der Grabstätte begrenzen zwei Steinpostamente,
welche Bronzecandelaber tragen, zwischen denselben ist eine zierliche
Bronzethüre angebracht, während die beiden Langseiten nur von leichten
Bronzegeländern abgeschlossen sind.
vDem Wiedererwecker der Kunstindustrie OBSICTTBlChSu lautet die
Bronze-Inschrift der Grabplatte.
Das Ganze macht einen ebenso würdigen als ernsten Eindruck, der
durch das harmonische Zusammenwirken der Steinfarbe mit der Bronze
wesentlich erhöht wird.