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dennoch vollkommen gelungen. Das ist der Eindruck dieser außerordent-
lichen Ausstellung. Wer sie gesehen hat, wird mit Genuss die Erinnerung
für das Leben festhalten.
Reinigung der Denkmäler.
Die Frage, wie üEentliche Denkmäler vom Schmutze befreit werden
können, wird gegenwärtig in Dresden mit Lebhaftigkeit erörtert. Bekanntlich
leidet jene Stadt besonders stark vom Kohlenstaube, der, wie überall in
den nördlichen großen Städten, die Bronze mit einer die Patinabildung ver-
hindernden hässlichen Kruste überzieht, aber auch die Gebäude aus Sand-
stein sehr bald schwärzt. Die Schilling'schen Gruppen auf der Treppe
der BrühYschen Terrasse wurden deshalb vor mehreren Jahren vergoldet.
Der Anfangs so störende Glanz ist jetzt schon nicht mehr auffällig, dafür
lagert in allen Falten und sonstigen Vertiefungen bereits der schwarze
Schmutz, und es fragt sich, ob die Vergoldung eine gründliche Reinigung
aushalten wird.
An Bronzedenkmälern ist in Dresden zuerst das Lenz'sche Ver-
fahren versucht worden, aber dem Vernehmen nach mit ungünstigem Erfolge.
Der Erfinder schreibt das Ueberziehen der Bronze mit einer Seife vor,
deren Zusammensetzung sein Geheimniss ist, und die nach 24, Stunden
durch Bespritzen wieder entfernt werden soll. Dies Verfahren ist an dem
Denkmal Theodor Körners vor der Kreuzschule angewandt worden, auf
dem aber wein graugelber Schlammu zurückgeblieben sein soll, der mit
Mühe wieder entfernt werden musste. Diese und andere Erfahrungen
haben zum Aufgeben aller Methoden geführt, welche angeblich die Bronze
schnell reinigen sollen, und meistens scharfwirkende Mittel erfordern, deren
fernere Folgen für das Metall sich nicht im Voraus ermessen lassen.
Dass glattpolirte Flächen günstig für die Patinabildung sind, ist
auch in Dresden (an dem Denkmal des Königs Friedrich August I. im
Zwinger) wahrzunehmen. Rauhe Partien bearbeitet man nur mit nassen
Bürsten, an besonders schmutzigen Stellen mit dünner Lauge, und gibt
nach dem Trocknen durch Reiben der Oberfläche ein so viel als möglich
gleichmäßiges Aussehen. Nach dem Reinigen wird die Behandlung der
rauben Stellen mit Wachs oder Oel - natürlich so, dass nicht eine Fett-
schichte zurlickbleibt, welche wieder die Patinirung verzögern würde -
für unerlässlich gehalten, damit der Staub sich nicht zu fest an das
Metall ansetzen könne; und zwar beruft man sich hierfür auf die Be-
obachtungen an den HähnePschen Brunnen neben der Sophienkirche, der
nicht nach der Reinigung mit Wachs eingerieben worden ist.
Die Bronzedenkmäler, welche Eigenthum der Stadt sind, werden
zweimal wöchentlich abgeputzt, und dies Verfahren bewährt sich sehr
gut, wenn Verkehrung getroffen wird, dass der Wasserstrahl womöglich
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