begegnen wir auf Schritt und Tritt Ausspruchen, die in ihrer apndictischen Fassung ein"-
fnch unrichtig und irreführend sind. Noch schlimmer als um den Text steht es um die
Abbildungen. Es sind Clichfs billigster und ungenügendster Sorte, zum Theil aus Preis-
Cnuranten einer Gypsgießerei bei Ulm, mitunter noch obendrein mit falschen Bezeich-
nungen versehen. Mndernes und Altes, Gutes und Schlechtes ist bunt durcheinander ge-
worfen, kurz ein Blick auf diese Sorte rUnterrichtsbehelfu allein genügt, um den Werth
und pädagogischen Ernst dieser Publication sofort richtig zu taxiren. Fs.
- nStudien zur deutschen Kunstgeschichte: betitelt sich ein neues kunst-_
wissenschaftliches Unternehmen aus dem Verlage von J. H. Ed. Heitz (Heitz ü Mündel)
in Straßburg, dessen erstes Heft (8", 51 S.) soeben erschienen ist. Dasselbe enthält ein
von Gabriel v. Tercy zusammengestelltes Verzeiehniss der Gemälde des Hans
Baldung gen. Grien, eine Vorarbeit zu der in Aussicht stehenden großen Publicntion
Tercy's über die Handzeichnungen Baldung's. Das keineswegs Anspruch auf Vollständig-
keit erhebende Verzeichnis: - Stiassnfs Balclung-Studien (siehe Kunstchronilt, N. F.
V, 9) werden ihm wohl noch manche Ergänzung und Berichtigung zuführen - be-
schreibt 5t Baldung zugehörige oder ihm zugeschriebene Gernllde; es ist alphabetisch
nach Städten geordnet, bei jedem Bilde ist die bezügliche Litteratur angegeben und der
Nachweis der existirenden Reproductionen hinzugefügt. Zwei Lichtdrucke nachlGemalden
Baldung's, der Geburt Christi und dem Kreuzigungsbilde im ltgl. Schlosse zu Aschaffen-
burg, sind dem Schriftchcn beigegeben. Der Preis desselben betragt M. z-go.
i!
- IKupferstiche und Holzschnitte alter Meistern, in Nachbildungen
herausgegeben von der Direction der Reichsdruckerei (in Berlin) unter Mitwirkung von
Fr. Lippmann. Mit der kürzlich ausgegebenen Mappe V ist das im Jahre 158g be-
gonnene Unternehmen (siehe Mittheil. lIl, no) zum vorläufigen Abschlusse gediehen.
Das ganze Werk enthalr nun l7o Nachbildungen von Kupferstichen und too Repro-
ductionen von Holzschnitten der besten Meister aller Schulen und entspricht nach ieder
Seite hin seiner Aufgabe, die Entwicklung des Kupferstiches und Holzschnitres, nament-
lich die Ausbildung der verschiedenen Techniken, in einer Auswahl der vorzuglichsten
Schöpfungen der graphischen Kunst vom fünfzehnten bis zum achtzehnten Jahrhundert
vor Augen zu stellen.
i
- uMeisterwerke der Holzschneidekunst- (Verlag von J. J. Weber in
Leipzig, ä Heft t M.). Von diesem bekannten, die vorzßglichsten Arbeiten der Holz-
schneidekunst in Deutschland enthaltenden Sammelwerke sind die Lieferungen 1-3 des
16. Bandes erschienen. An Tcxtheigaben bringen sie einen Aufsatz über Kronprinz Ludwig
von Bayern in Rotn und eine mit 16 lllustrationen ausgestattete Abhandlung über Daniel
Chodowieclti.
- nDer Forrnenachatzn, herausgeg. von Georg Hirth in München. Diese höchst
verdienstliche Sammlung von Reproductionen nach mustergiltigen Schöpfungen der Kunst
und des Kunstgewerbes von der Antike bis zum Schlusse des I8. Jahrhunderts eröffnete
mit dem kurzlich erschienenen Hefte 0894., t) bereits den achtzehnten Jahrgang
(ilhrlich u Hefte ä M. 1-25). Diese für das Unternehmen rso erfreuliche Thatsache
spricht zugleich deutlich für die Beliebtheit und praktische Nutzbarkeit dieses vielseitigen
Vorbilderschatzes in den Kreisen unserer Künstler und Kunstgewerbetreibenden, welchen
in dem Werke reichliche Anregung nach allen Richtungen künstlerischen und kunst-
gewerblichen Schafen: geboten wird.