Abb. 7. Detail aus dem jngdtcppich. Hölisch yzokkldulc Rcim- sind in Vcrfnlguxxg
nachzuknüpfen konnte natürlich bei einem Teppich von der Fein-
heit des jagdteppichs (rund 13.000 Knoten auf den Quadrat-
dezimeter) nicht in Frage kommen.
Es schreibt und liest sich rasch; aber die Zeit die für diese Re-
staurierung in Anspruch genommen werden mußte, betrug zwei-
einhalb jahre. Zweieinhalb Jahre bis zum Rande gefüllt mit
liebevoller, augenermüdender Arbeit, zweieinhalb Jahre gedul-
digster Hingabe an eine Arbeit, deren Aufgabe darin bestand,
möglichst unsichtbar zu bleiben. Nun konnte der Teppich ru-
higen Gewissens gewaschen werden. Das Waschen mußtc mit
aller Sorgfalt, Gründlichkeit und in einem Zuge geschehen.
Das Trocknen des Teppichs rnußte dauernd überwacht werden.
Der Erfolg des Unternehmens zeigt, daß die verwendete Mühe
sich gelohnt hat; der Teppich zeigt seine vielen Farben in all
dem Glanz und in all der Frische, die den ersten Besitzer des
Teppichs, der wohl Schah Tamasp gewesen ist, an dem edlen
Stück erfreute und entzückte.
Die Namen derer, die den Teppich für lange Zeit vor weiterem
Verfall bewahrten und die es möglich machten, den Teppich
vierhundert jahre nach seiner Entstehung in aller Schönheit
den Museumsbesuchern zu zeigen, mögen der Mit- und Nachwelt
nicht vorenthalten werden. Maria Kosch und Maria Schmidt
haben den Teppich restauriert, Emanuel Zieh hat ihn gewaschen.
IGNAZ SCHLOSSER
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