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Adels, wie vielmehr in Landschlössern, in Stiften und geist-
en Besitzungen, aber auch in Bürgerhäuscrn. Eine bemer-
swerte Anzahl von Beispielen hat sich im südlichen Belgien,
den reehts- und linksrheinischen Gebieten, in Süddeutsch-
:l, der Schweiz, in Österreich, und hier vor allem in der
ermark, erhalten. Seit 1730 schon sind Bespannungen in
n diesen Gebieten anzutreffen, doch mit dem Klassizismus
schwindet überall dieser Wandschmuck, der sein Leben aus
Welt des Rokokos bezogen hat.
Wandbespannungen wurden nicht in eigenen Werkstätten
gestellt wie die Wirkteppiche. Meist sind Theater- und De-
ationsmaler an Ort und Stelle mit der Ausführung beschäf-
. Dies hatte den Vorteil, daG die Darstellungen in einem en-
an und Ioseren Zusammenhang mit den Neigungen und Ge-
mhcitcn der Auftraggeber stehen konnten, ja mit dem Zweck
einzelnen Räume, für die sie hergestellt wurden. Im allge-
WACH finden sich Bibelszenen in Besitzungen des Klerus, Jagd-
stellungen in Schlössern des Landadcls, aber auch heitere
nen aus dem geselligen Leben des Rokokos. Alle Darstellun-
bezichen sich jedoch unmittelbar auf das Leben der Zeit,
an den Wänden seine Fortsetzung zu finden scheint. Olt
ken sie wie Bühnenbilder, die den Rahmen für das Leben und
:iben in diesen Räumen erstellen.
Auch die geographische Lage kommt in den Themen zum Aus-
druck; so begegnet man z. B. in den Gebieten an der Maas Fluß-
und Meerbildern, die wiederum in den gebirgigen Gegenden Öster-
reichs nicht anzutreffen sind; hier finden sich dafür häufiger
jagdszenen, die zum Teil jagdarten wiedergeben, die heute we-
der gebräuchlich noch bekannt sind. Chinoiserien hingegen sind
international, wie auch das oft die Darstellungen einrahmende
Roeailleornament. Auch Genre- und Gesellschaftsszenen ähneln
einander im allgemeinen, im einzelnen aber lassen sie auch orts-
gebundene Merkmale erkennen.
Die oft phantasievollen, aber in der primitiven Ausführung den
Konzeptionen widersprechenden Darstellungen sind in der Regel
an Stichvorlngen gebunden. Das heißt, daß die Künstler Vor-
lagen und Musterbücher besaßen, nach denen sie die großen
Kompositionen in den Bespannungen zusammenstellten. Beson-
ders das Verlagswerk von E. Nilson in Augsburg muß zu dem
Rüstzeug vieler Maler gehört haben. Denn die gleichen Stiche
haben sich als Vorbilder sowohl in Belgien wie in der Steiermark
feststellen lassen. Auch jagdsiiche von E. Ridinger und Orna-
mentstiche von Cuvillies oder Stiche nach Zeichnungen von
G. Galli-Bibiena sind als Vorlagen verwendet worden. Es ist klar,
daß diese durch die Vergrößerung und Vergröbcrung verändert
und vereinfacht worden sind; durch die Farbe jedoch, die häufig
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