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Volltext: Alte und Moderne Kunst V (1960 / Heft 4)

Würfen ist der Alpdruck der Katastrophe von Hiroshima 
in einer geistlichen Freude, wie Paulus sie gebietet, 
überwunden. 
Max Weiler endlich wählt zum inneren Thema seiner 
gegenstandslosen Bildungen überraschender- und tief- 
sinnigerweise die Tageszeiten des kirchlichen Offiziums; 
von Matutinum bis zur Complet. Das liturgische Thema, 
das eine Mystik des Tagesverlaufes enthält (der unseren 
Gegenden mit der Insel der aufgehenden Sonne gemein 
ist), entfaltet sich in Feierlichkeit und innerer Konse- 
quenz. Der natürliche Rhythmus nimmt alle seelischen 
Komponenten in den Dienst des religiösen Geheimnisses. 
In freien, ungeometrischen Formen entfaltet sich eine 
symbolische Farbigkeit, die ohne jede allegoristische 
Konvention ihr Ziel der Verweisung auf die seelische Ge- 
stimmtheit jeder der einzelnen Horen erreicht. Eine 
reiche, immer aufs neue verwendbare Quelle der Medi- 
tation, eine Spiegelung geistlicher Wirklichkeiten im 
zeitlichen Ablauf, eine Möglichkeit, einen Raum mit gla- 
sernen Bildern physisch auszuschreiten, die in ihrer an 
Zeit und Zeitlichkeit gemahnenden Folge die eschatolo- 
gische Tendenz des Ganzen nur umso deutlicher erschei- 
nen lassen. 
Österreichs geistiger und materieller Beitrag zum Aul- 
bau eines Hauses, in dem die christliche Gemeinde die 
Gegenwart der Kraft und Liebe Gottes erfährt, der „ein 
Gott und Vater aller" ist, soll eines der verheißungs- 
vollen Anzeichen einer kommenden hrüderlichen Men- 
schenwelt sein, die sich von der göttlichen Menschlich- 
keit her in Frieden auierbaut. 
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1, 2 Josef Mikl 
3 Hans Slaudacher 
4 Peter Bischof 
5 Wolfgang Hollegha 
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