verwirklicht, der noch ganz in der
Vorstellungswelt wurzelt. Es ist die
1 barocken Ziboriumsaltares, verbun-
riner als Bildstock aufgestellten lleili-
wie er in den in der ersten Hälfte des
hunderts ausgeführten HL-Johann-
r-„Ehrenm0numenten" Johann Lukas
ebrandts sich typusmäßig nachweisen
Werk dieses österreichischen Architek-
:s gerade diesen damit direkt überein-
len Typus, der in (iestalt von Kapel-
weniger als dreimal von ihm aus-
'urde. Es ist die SL-Johann-Nelvumuk-
iächst der Augartenbrücke vor dem
Furm in XVien (bezeugt durch einen
ierten Stich von Salomon Kleiner;
742 abgebrochen) wie das nicht mehr
ie „Ehrenmonument" gleichen The-
1 1734) im Gräflich llarrachischen
1 Wien (ebenfalls durch einen Stich
mon Kleiner veröffentlicht) und end-
unmittelbare Voraussetzung für den
errichteten Bau: die noch bestehende
vor der Ehrenhofscite des Schön-
losses in GöllersdorflNÜÖ. (1733) 37.
1 Bedauern konnten die Auer Bürger
rar noch gut erhaltenen sternförmigen
des ehemaligen Münchner Brunnens
ieuens „EhrenmonumenF nicht mit
, weil sie i horribile dictu 7 in-
zur Beleuchtung im städtischen
se am Anger in München eine völlig
fremdete Verwendung profaner Art
hatten. Im Laufe der Zeit mußte
ie Vorstadt verbannte lleiligenrigur
nan Anton Boos noch einige Älale
tz wechseln. Bis zu ihrer im letzten
rfolgten Zerstörung (1944) stand sie
n der Südwestecke des Mariahilf-
n der Au nächst der neogotischen
kirche.
erliches
s Dasein.
Hier fristete sie ein etwas
und kunstbistorisch kaum
Die Geschichte der Brunnenanlagen vor dem
Jesuitenklnster im späten 19. Jahrhundert und
in unserer Zeit ist bald erzählt. Seitlich des
Einganges im Westrlügel errichtete man am
17. 9. 1899 im Neo-Renaissance-Stil einen klei-
nen Wandbrunnen, der bis zu der im letzten
Kriege erfolgten Zerstörung im Gebrauch war.
Seine Inschrift gedachte der Verdienste Max
von Pettenltofers (1818-1901), des Begrün-
ders der experimentellen Hygiene in Deutsch-
land und des lnitiators der überall als vor-
bildlich anerkannten Trinkwasserversorgung
Münchens. Nach einem Intervall von über
150 Jahren war es ein glücklicher Gedanke
der Münchner Stadtverwaltung, sich in un-
serer Zeit wieder darauf zu besinnen, den Platz
vor dem alten Wilhelminum, dem (heute
freilich ganz anderen Zwecken dienenden und
nach seiner Zerstörung im Kriege inzwischen
wiederaufgebauten) Jesuitenkulleg, in An-
knüpfung an die hier bereits vorhandene Tradi-
tion wiederum mit einem nachts beleuchteten
Zierbrunnen zu schmücken, den man aus ver-
kehrstechnischen Rücksichten ietzt innerhalb
der Fluchtlinie dieses Gebäudes aufstellte. Dieser
Brunnen in pilzförmiger Gestalt wurde im Jahre
1962 zu Ehren von Richard Strauss errichtet,
der unweit dieses Platzes am Altheimereck im
Jahre 1864 geboren wurde. Der neue Zierbrun-
nen besteht aus einer nach unten zu anschvael-
lenden Bronzesäiule mit tellerartiger Hacher
Bekrönung, von der das Wasser dünnstrahlig
herunterspritzt, das sich unten in einem
flachen Becken fängt. Zu Ehren des Münch-
ner Komponisten wurden an der Säule kon-
zentrische Bronzereliefs mit Illustrationen zu
dessen Hauptwcrken angebracht. Diese relie-
rierte Brunnensäule stammt von dem Bildhauer
Hans Wimmerlä. lm Sinne einer „Variatio
Hildesiae" hat hier ein berühmtes Werlt der
europäischen Kunstgeschichte W die um 1020
entstandene mit Bronzereliefs geschmückte
Bernwardsäule (ursprünglich eine Kreuzes-
säule) im llildesheimer Dom 7 dem Künstler
zum Vorbild gedient 3". Wie seine längst
zugrunde gegangenen, einst an dieser Stelle
errichteten und in Bronze, Holz wie Salzbur-
ger Marmor ausgeführten, vier barocken Vor-
gänger (Abb. 26 und 27) bemüht sich auch
dieser im 20. Jahrhundert entstandene Monu-
mentalbrunnen, seiner architektonischen Um-
gebung gerecht zu werden, um damit dieser
bedeutenden Platzanlage inmitten Münchens
ein optisches Schwergewicht zu geben. Über
Münchens Brunnen, Plätze, Kirchen und
Paläste gibt es nach Inhalt und Form keine
schönere 7 direkt Liebeserklärung
gleichkommende Äußerung als die, mit der
Thomas Mann in den Tristan-Novellen sein
berühmtes Stück Gladius Dei einleitete. Seine
XVorte, mit deren Zitat wir schließen, möchten
wir zu den unseren machen: „München
leuchtete. Über den festlichen Plätzen und
weißen Säulentempeln, den antikisierenden
Äionumenten und Barockkirchen, den sprin-
genden Brunnen, Palästen und Gartenanlagen
der Residenz spannte sich ein Himmel von
blauer Seide, und ihre breiten und lichten,
umgriinten und wohlberechneten Perspektiven
lagen in dem Sonnendunst eines ersten, schö-
nen Junitages . .
einer
. München leuchtete."
2x 11. A. Boas. HLJ lxunn Nqioiniik (17701. Zeisriirt. E11
Muncliexi-Aii. 1171111111111111-11111 (Tcilansirhr)
19 n. A. D005, H1. Johann Ncpiillilik (17711). Zcrxturl. Eh
Nliiixchen-Aii, Nlaiialillfplalz
ANMERKUNGEN 33 3')
"l R.Juhi'iei'1. a. a. (7. S. 306. K. Steinhart. 2.21. O...
V 1.. Gcnilianlr . .o._ 1m. J. Frcudcnbergn.
der Geschichte der Au. ll. Tei . Mliiitlicn 1913, 5.131133
F. J. Lipuwsky, (Lexthirhren iler Vorstadt Au bei Muntl
Mimchcii 1x16. 1-12. . J. liiirghnlzer, Smdtgcscliichic
Muiiclicxi. NllHlCllCII 1796. S. 332. Arcliivalieii: Kann
(Ytfentliclie Briinncti. deren Einrirhrnng und Unter
41911 1775), Munclieti. Simdiarcliiv (All! Fli1). FIII
und Kammerrerhniinu von 17711. 7 Fernt Akxun
Magistrats: Dcinolirtc Hrunnc Wasserwcrkc (F l
(1795 1375). Munrlicii, Shiilrarcl v Aus drin Ut
von Frau m. n. LlCrYUg ainin. gt . Johnen, stammen
Aufnahmen der bislicr lllß Vüflilliiililllflilül} und im Kri
' '{Inhann-Nutitwiiiiik-Sratuc. Fur un- 11.-11.
würdigcrw ut- um 111 Verfilgung g. clltcii Aufnahr
mochte ich ll1i' an a1 u-ut- meinen Utgclitlictl Dank m,
11 1.. Gcrnlizirdt, a. .1. o. 101.
1-1 Augsburgische Kiinstzeiiung 1770. .181. - Zu J. K.
Llppcrl vgl. Anut-tm-itu- Deutsche Biographie, 111.1
Leipzig 111113, s 7781.15.
M Zu Bildsmck 1c. .
J. Duninger-K. Treurwcin. Bildstu
0.]. (: wen). Ahh. '2,
3' B. Grinischilz. Johann llitns von Hildebraiidt, Wie
Miinrht-ti o. J. 1: was). s, 115111„ 110120, 224 m. Abb. 1
181 u. 203.
u Zuerst sollieJoseph Wavkcrlc (1880-1959) den Bnmueit:
führen. Aus gesundheitlichen Riicksichren gab er um
Auftrag Luiuck und 1.111111; seinen Kollegen Hans Wim:
Ynf, der den ßnttuu-u fllllgc Jaltic spiil SClillf.
l" Wie Werner Hafnnaiin (Die Bc iwardsaulc zu Hiltleslir-
in: Zeitscliiift fiir Kiiiiklgcsrli .. 1939, 5.151 I
WetTeIid sagt, isi llll' Hiltlcshcii n niritiilliiclit
Zeugnis der Hlliivrillixllig liridiiiscli-antikischcr "Tiiuin
ilarsiclluxigexi in das clirivtlicln- lrIt-i-nlwilti".
95-707. 7 Fett
in Franken. Kunst