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Suchende Seele zu denken. Man kann diese Frage
an einem ikonograivhischcn hnikum nur auf
werfen, autwschlüsseln wurde sie wohl ein beziigw
liclier Text eines Älvxstikers. Denn eine XCLICYLHTISY
ohne vorliegericlgs Programm W schiene selhst
für einen Pariser K.
si wie eben. Sie wurde erlauben an eine schutzr
t. ,
tler zu gewagt. Allein vom
Kunstgzschichtlichen her kommen wir zu keinem
vcrlaßlichen Ergebnis.
Ohne Zweifel ist man am ehesten auf richtiger
Fiihrrc, in diesem Vogel die Ankündigung des
Passionsthemas ü die Aufrichtungr des Kreuzes in
der Krippe anzunehmen. (iimz außer acht kann
man auch Vorstellungen, die aus der „Fahrt mit dem
Vogel" herrühren. nicht lassen. Die (Srenzziehung
7.w ischcn Älystik und iiltercn Älythosschichten gehiärt
zu den erregendsten Fragen der (Yeistesgeschichte.
Auf jeden Yall hlciht der Vogel dem Heiligen nahe.
wir müssen nicht ausschließlich an Bilder, wie die
auf sarkisch-sassaindischen (äold- und Silhcrgefaßen
etwa aus dem S. Jh. n. (Ihr. denken, auf deren Bei
dcutuixg K. v. Spieß hingewiesen hatll). Aber die
Verbindung mit dem Rauschtr-ankgefaß i also als
Behälter des l"nsterhlichkeitstrankes i und ander-
scits mit der Vorstellung des Vugelgehäclts als
(iebildbrot läßt uns his zu den Formen der lebe
kuchen (mit dem kultischen Honig) kommen, die
etwa ein Prager (Ähristltintl zeigen, zu Hahnreitern,
wie wir sie auch als liigur in der Krippe sehen. wo
ein lxiind auf einem Vogel reitet, ein Bild, das erst
wieder in lndicn seine lCntsiwreCIIuiIg linclet. Schlieli
lieh wäre auch noch der „Schall nach dem Vogel"
als weiteres Feld wilkslctiiullicher Erwägungen an-
yuzielwen! (leradc er laann, hier wo es sich um
(iehurt und Tod im zentralsten 7 nun auch in
christlicher X e Bereich der Seele handelt.
ohne Schwierigkeiten einggehtintlen werden. XY ir
wollen mit diesem Hinweis nur dartun, wie weit die
„VogelhwVorstellung gtrsiwannt ist. XYir Verstehen
von dieser Schau aus leicht, w ie zwar llort Tialke,
Taube (Antike), (irciii (Iran), lizillte (Rivmanilt),
Taube, Stieglitz und Kuckuck (Gotik), Papagei
(Renaissance) und '
liermals Tauhc (Barock) und iin
(iehildbrnt auch Hähne einander ablösen, wie es die
jeweilige (ieistesstromtiitg hedingt, wie aber über
die Jahrtausende hin weiter „der Vogel" als Bild
der Seele hleiht.
Freilich kommt zur zeitlichen auch eine geographische
Komponente, dic mithestiinint. So treten in der
Wenzelshiluel (Wien) zugunsten der Bademiitlclicn
die Stieglitze vollig zurück, w ahrend in abgelegenen
Talern Kiirntens V Vaut" das Viiglein verzichtend ,
in Älaria Höft um HUU noch die Blickversenkung
gebracht wird. in Zwcinirz hahen wir noch um
l-lll) f auch wieder in einem Glasfenster das
volle Thema. Oder denken wir an die herühmte
Nladonna von Einsiedeln (Äbh. 4). liin Hinweis auf
ein Schutzmantelhiltl der lleilhronner Klosterkirche
um 1450 wodurch neuerlich die schutzstichenile
Seele ihre Llnterstreichting erfahrt w, führt uns in
die Reihe der Sticglitzdzirstellungen, wo sich das
ursprüngliche geistige Bild zu xerwischcn beginnt.
Das Kind hat den Vogel an einem Band flattern.
Dies ließe schließen, dali man nun den Vogel hereits
als Spielzeug des Kindes sieht, was für diese Pciioile
durchaus xerstäntllich wäre. Wir werden nochmals
auf dieses Thema xurtitcltltommen.
Der Stieglitz behält ietloch seine Stellung, auch wenn
Kuckuck und fallweise andere Vogel neben ihm
auftauchen. Der Kuckuck kommt vor allem aus dem
Netijahrslwratichttiixi in der Bedeutung des (iliicksr
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