Ernst Hildebrand
DIE KÄRNTNER LANDES-
GALERIE IN DER "BURG"
ZU KLAGENFURT
Das Gebäude der Burg, im Zentrum der Stadt,
stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es hat einen
schönen Arkadenhof und beherbergt die soge-
nannte Burgkapelle mit Fresken des bedeutendsten
Kärntner Barockmalers, Ferdinand Fromiller.
In diesem alten Gebäude. das zunächst als Schule
errichtet wurde, später Sitz der Burggrafen war
und zuletzt Ämter beherbergte. sollte nach einer
1962 erfolgten Entscheidung der Kärntner Landes-
regierung die Kunstsammlung des Landes unter-
gebracht werden, Zur Verfügung stand etwa die
Hälfte des ersten Stockes sowie auch die durch
zwei Geschosse reichende Burgkapelie und nicht
Zuletzt der gegen den Hof gerichtete dreiseitige
Arkadengang. Die an sich schön proportianierten
und zum Teil mit Stuckdecken versehenen Räume
hatten renovierungsbedürftige Parkettboden, Ka-
chelöfen und tiefe Fensternischen. Ich sah meine
Aufgabe darin. aus diesen historisch betonten
Räumen jenen neutralen und zurückhaltenden
Rahmen zu bilden, den eine Kunstsammlung
benötigt, und sie mit allen modernen technischen
Hilfsmitteln auszustatten, die im Museumsbetrieb
erforderlich sind.
Um diese .,Neutralisierung" der Räume zu er-
reichen. wurden die Parketten mit einem grauen
Spannteppich belegt, die Fensternischen mit
lnnenjalousien optisch geschlossen, die Kachelöfen
entfernt und die Fenster, Türen und Wände weiß
oder hellgrau gestrichen. Die historische Bedeutung
des Baues bleibt durch die in einigen Räumen vor-
handenen Stuckdecken und vor allem durch die
Fromiller-Kapelle, die als Eingangs- und Durch-
gangsraum dient, sichtbar.
Von den technischen Einrichtungen war die ln-
stallierung der Zentralheizung samt ihren zu-
sätzlichen Edordernissen das schwierigste Problem.
Zunächst schon deswegen, weil das Stemmen von
waagrechten Leitungsschlttzen in diesem alten
Natursteinbau äußerst bedenklich tSl. Die Heiz-
leitungen sind daher gemeinsam mit den recht
umfangreichen Elektroleitungen über dem Fenster-
sturz frei geführt und mit demantierbaren Platten
abgedeckt. Eine Folgeerscheinung der Zentral-
heizung ist die für Kunstwerke aller Art schädliche
Trockenheit der Luft. Nachdem eine regelrechte
2 Kdrntner Lundesgclierie, Eingangsruurn mit kdese.
Garderobe und Durchblick zum Wandfresko der Burg-
kuociie
3 Karntner lczndcsgalcrie, Ausslellungsraum Nr. 4. sei.
Spiel tdr eine mogiichst geringe Beeinträchtigung der
Stuckdeckc durch die Lampen
Karnlncr Landcsgaicric, Ansicht eine; Ausstellungs-
rüumüi. innenialousicn, Bildefcufhtmgung, Lichtband.
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