Abb. 13, 14: Kommode mit zweitürigem Aul
schrank. - 1. Hälfte 18. Jahrhundert. Das c
Mittelfach der Kommode ist als Waschtisch zu
wenden; darunter befindet sich ein herausziehl
Leibstuhl. Geschnitzte und vergoldete Bekrö
aus verschlungenem Laub- und Bandwerk;
Landschaftsbild ist eine spätere Einfügung.
maser-, Nuß- und Zwetschkenbaumholz s
Ahornadern. - H. (ahne Bekrönung) 219, B.
T. (Kommode) 82, (Aufsatzschrank) 30,5 cm.
Abb. 15: Schreibkommade (Sekretär) mit Aut
schrank. - Mitte 18. Jahrhundert. Die Zugehöri
zum Rokoko äußert sich nicht in einer Veri
rung des Aufbaus, der grundsätzlich die im
barock gebräuchliche Möbelform behält, so:
in der Neuartigkeit der Ornamente. lnne
eines Füllungsfeldes sind die Bandintarsien
nicht mehr zu einem streng symmetrischen Ge
geordnet; auch der Verlauf ist nicht ununterbrr
wie bisher, sondern besteht aus Bogen und Sc
fungen, die in Gegenschwiingen aneinand
reiht sind (gilt auch für das Gesirnsl); darau
gibt sich eine scheinbar recht willkürliche E
gungsrichtung der lntarsien. Aber von Fell
Feld besteht symmetrische Entsprechung. Die
nen Beschläge zeigen das typische Rocaillen
ment. Nußfurniere und Ahornbänder. - H.
B. 1271106, T. 65130 cm.
Abb. 16: Schreibtisch (Sekretär) mit Aufsatzsch
- Gegen Mitte 18. Jahrhundert. lm Vergleich
vorhergehenden Möbel sind hier die eingel-
Bänder und Schilder streng symmetrisch ang
net, wie es dem Spätbarock entspricht. Abe
Muschelkämme auf den Knien der Beine künde
reits das Rokoko an. Nußbaumholz massiv (E
und furniert verarbeitet, Nußmaser- und Zwt
kenbaumholz, Ahornadern. - H. 190,5, B.
T. 60136 cm.
Abb. 17, 1B: Tisch mit einem aus sechs Arl
bestehenden Gestell. - 1. Hälfte 17. Jahrhui
Das Tischblatt dient als Bildträger einer Strohm
terie, die eine bühnenartige Säulenhalle dar:
im Hintergrund der kaiserliche Doppeladler, ir
vier Zwickeln Cherubsköpfe, Bordüre mit R1
und Diamantquadern. Das Material bilden S
halme, die verschieden gefärbt, in dünne St:
geschnitten und zu einem dichten Gefüge n!
einander geleimt wurden. Die handwerkliche l
sität und die außergewöhnliche Größe w
diese Arbeit als ein typisches Kunstkammerstücl-
- Regest 2136 aus 1679 zitiert: „Den 22. Mart
khaufften lhr Gnaden 2 von Stro eingelegte
blat, 27 tl." Eines der beiden Tischblätter blie
halten und dürfte das vorliegende sein. Die
fertigung erfolgte iedoch wesentlich früher, wi
der geschweiften Form der Cherubsflügel um
Wölbung sowie aus der renaissancemäßigen
düre hervorgeht. - H. B5, L. 124, B. 88 cm.
Abb.19: Tisch mitachteckigerMarmorplatte.-16
Wuchtiger Tischfuß aus acht radial gestellter
geschweiften Stützen, die, von einem senkre
Mittelstück ausstrahlend, schräg nach oben
unten gespreizt sind. Geschnitztes Blattwerk t
die Schweifung der Schragen. lm Achteck gefi
Steg. Eichenholz. - Regest 1532 aus 1642 z
„Den 10. Juny Gregorn Perneckher Tischle
Welß vmb 2 gemachte Tisch Schrägen zu
Märbenstainern Tischen geben 50 fl." - Zeitlicl
stilistisch könnte diese Eintragung auf das
gestell bezogen werden, da die Blattornai
keinerlei Anklänge an das Knarpelwerk zr
hingegen viel eher noch dem Rollwerk ven
sind. - H. 81,5, Dm. 130 cm.
Abb. 20-23 sollen darauf hinweisen, daß auch
zulande in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts
unterschiedliche Formen für die kleinen Ablage
gefunden wurden. Abb. 21 könnte, wie aber
reits erwähnt, aus Balthasar Melbers Werkstl
Enns stammen. Abb. 23 zeigt die Möglichkeit
Tischblatt durch Flügel, die mittels Scharnierer
klappbar sind, zu vergrößern. - Abb. 20: t-
L. 79, B. 38,5 cm; Abb. 21: H. 7B, L. 58, B. 40,!
Abb. 22, 23: H. 74,5, L. 71, B. 27154 cm.
C] Unser Autor:
Dr. Franz Windisch-Graetz
Leiter der Möbelsammlung des
Österreichischen Museums
für angewandte Kunst