scher aufgefaßte und gestaltete Gebilde geschaf-
fen". Unschwer läßt sich diesen auch derWandaltar
in der Hauskapelle der Salzburger Residenz an-
schließen. Der rechteckige Rahmen des Altarbildes,
dersich gleich den Fenstern BeduzzischerArchitek-
turen in kräftig-plastischer Dekoration auflöst, wird
von in sich versunkenen Engelsgestalten flankiert.
während Putten zwischen den Armen eines Kreuzes
den oberen Abschluß bilden.
An der Stelle figuraler Plastik kann bei Beduzzi auch
ein in sich etwas reicher bewegter Aufbau deren
Funktion übernehmen. Der vermutlich für das
Daun-Schloß in Ladendorf bestimmte Entwurf zeigt,
ähnlich dem 1724-1726 in der Schloßkapelle der
Abensperg-Traun in Petronell nach Beduzzis Ftiß
ausgeführten Altar, eine sanfte konkave Ausrun-
dung, die bereits im stark schwellenden Unterbau
ansetzt". Bei Hildebrandts zahlreichen, zeitlebens
kaum variierten Altarentwürfen bleibt der Gesamt-
aufbau, bei dem das Fietabelbild immer die Haupt-
sache ist, in sich weitgehend unbewegt; leicht vor-
gezogen oder frontal in die Bildebene gedreht er-
scheinen lediglich die seitlichen, oft mit Engeln be-
setzten Volutenrollen".
Hildebrandt dürfte daherauch fürden Hochaltar der
Deutschordenskirche in Linz gegenüber Beduzzi,
der 1720 dort ebenfalls nachgewiesen ist, seinen
Entwurf weitgehend durchgesetzt haben", Sicher
auf Beduzzis Konto geht nur die außergewöhnlich
plastisch geformte Mensa. deren Dekorationsgut
allein den Künstler erkennen läßt. Beduzzis Hand-
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14 A. Beduzzi, 1724, Altar lfl der Schloßkapelle Peti
15 A. Beduzzi, vor 1723. eigenhändige Entwurfszeict
vermutlich fur den Altar der Schloßkapelle Lade
Mährische Galerie, Brunn
16 J. L. v. Hildabrandt, um 1725, Seiterialtar der Lor
pelle in Gollersdorf. Stich von B. Gutwein naci
Entwurlszeichnung von Hildebrandt
17 J. L. v. Hildebrandt unter Mitarbeit von A. B4
1720-1722, Hochallar der eherri. Deutschordens
ll'l Linz
18 A Beduzzi. um 1722, Johann-Nepomuk-Altar
Pfarrkirche in FiohraulNiederösterreich
19 A. Beduzzi-J. L. v. Hildebrandt, um 1725, Hochal
Hauskapelle im Schloß Mirabell, Salzburg
schrift spürt man übrigens auch bei der etw
maßstäblich geratenen Fensterkartusche übi
Portal der Linzer Kirche. Franz Anton Harrai
hinter seinem Bruder der eigentliche Bauhi
Linzer Ordenskirohe war, hat bei dekorativen
ten Hildebrandt offenbar stets zur Zusammen
mit Beduzzi verkuppelt. Daß es bei Hildebrani
kannt schwierigem Charakterbild überhaupt
ner solchen Zusammenarbeit kommen konnti
erneut sein hohes Maß an Wertschätzung f
bolognesischen Kollegen.
Beim Umbau der Salzburger Residenz, der ai
Neufassadierung der Platzfront einschloß, hat
brandt nur mit einer der Bedeutung des
werks entsprechenden Fensterrahmung den a
Baukörper gegliedert, wobei die vegetabile
lungen der Fenstergiebel in der Beletage wie
ein AnteilBeduzzisseindürftenAls BischofH
zehn Jahre später das Schloß Mirabell durch
brandt von Grund auf umbauen ließ, ergab sic
erlich eine Gelegenheit zu gemeinsamer Arl:
Beduzzi. Stilistisch läßt sich diese vor aller
Hauptaltar der Hauskapelle erfassen. Der a
Wand entwickelte und in der Rundung des
schlusses geführte architektonische Aufb
scheint mit seiner nach oben abgesetzten
chinkuppel und der Krone als Beduzzische
altarlösung vor einem die Körperlichkeit ner
den Hildebrandtschen Wandaltar vom Typu
der Brucker Augustinerkirche oder der
Januariuskapelie.