ichlarn, NÖ., Hochaltarblatt der Pfarrkirche
)ft Johann Martin Schmidt, 1796: nach Restau-
erung.
usschnitt aus Abb. 13 während der Abnahme
in Ubermalungen und vergilbtem Firnis: Kan-
olle der Schichtenfolge mittels UV-Fluoreszenz.
usschnitt aus einem Porträt Kronprinz Ferdi-
xnds von Johann Heinrich Füger: extreme Schim-
elbildung an den Krakeluren, vor Restaurierung.
irkungen 5-9
e den Ausstellungskatalog mittelalterlidie Wandma-
l in Österreich, Usterr. Galerie (64. Wechselaus-
urig), Wien 1970, sowie M. Koller, Gemüldeübertra-
;en - um ieden Preis?, Moltedinik 77, 1971, S. 94 ff.
stellungskatalag 1970 (zit. Anm. 1, S. 194 ff. Ferner
(aller, Der Albrechtsmeister und anrad Laib, Osterr.
schritt für Kunst und Denkmalpflege, XXVI, 1973,
13 ff., und XXVII, 1973, S. 41 ff.
atellungskatalog 1970 (zit. Anm. 1, S. 107 t.).
fripp, Fragen zur Restaurierung van Michael Pachers
r in St. Wolfgang, Usterr. Zeitschrift im Kunst und
kmalpflege, XXVI, 1972, s. m n.
Ergebnisse enthalten die Restauratorenblätter 1974.
ier M. Koller im Katalog der Schwanthaler-Ausstel-
, Reichersberg 1974, sowie in Heft 1351136 von „alte
moderne kunst" 1974.
Jahren ihr größtes Ausmaß erreicht (z. B. Wien
- Belvedere, Schönbrunn, Nationalbibliothek,
Akademie der Wissenschaften; lnnsbruck - St.
J'akob; Salzburg - Dom; Melk - Kuppel der
Stiftskirche). Die zukünftigen Schwerpunkte wer-
den hinsichtlich mittelalterlicher Wandmalerei in
der weiteren Betreuung der bereits freigelegten
wichtigen Zyklen (Lambach, Schwaz, Gurk, Stein,
Krems u. a.) und der prinzipiellen Verbesserung
der Freilegungsmethoden liegen müssen, auf dem
Gebiet nachmittelalterlicher Wandmalerei wer-
den technologische Studien der verschiedenen
Maltechniken (besonders Sekko- und diverse
Sondertechniken) als Basis für bessere Konser-
vierungsmethaden verstärkt werden müssen.
c) Gemälde auf beweglichem Bildträger
Umfangmäßig stehen Gemälde auf Holz oder
Leinwand, aber in selteneren Fällen auch auf
Metall, Papier und anderem im Arbeitsprogramm
der Werkstätten an der Spitze. Dies vor allem
deshalb, da Altarbilder und sonstige Ausstat-
tungsgemälde zu Zehntausenden einen Haupt-
teil des beweglichen Kunstinventars von Kirchen
oder Schlössern ausmachen und dieses aber,
schon infolge der großen Zahl übergroßer For-
mate und auch besonderer technischer Schwie-
rigkeiten, nur bedingt von freiberuflichen Ge-
mälderestauratoren bearbeitet werden kann.
Systematische Problemstudien wurden und wer-
den hinsichtlich technischer Eigenheiten vor allem
in der Barockmalerei vorgenommen: dies be-
trifft zum Beispiel ursprüngliche Blindrahmen
und Klimaschutzsysteme, besondere Grundie-
r-ungsformen und damit zusammenhängende
Schäden (mehrfarbige Gründe), Temperamale-
reien (Wandbespannungen, Fastentücher, heilige
Gräber), ein- oder zweiseitige Doppeltbemalun-
gen (Fahnenbilder, Ubermalungen) oder Lasur-
und Firnisprablematik vor allem im Spätbarock.
Als Erläuterung werden eine Sonderform der
Rokokomalerei, wie sie um die Mitte des 18.
Jahrhunderts mehrfach nachzuweisen ist, näm-
lich vergoldetes, stark plastisches „Pastiglio"-
relief zur Imitation von Goldstickerei, Brokaten,
lnsignien, Geschmeiden etc. auf einem Bild des
hl. Stanislaus im Stift StamslTirol (Farbabb. 12)
und das Hochaltarbild van Johann Martin
Schmidt von 1796 aus der Pfarrkirche Pöchlarn,
NU., mit systematischen Lösungsmittelversuchen
zur Abnahme von Übermal-ungen und Firnis ab-
gebildet (Abb. 13 und 14). Vor allem klimabe-
dingte mikrobiologische Schäden seien an einem
Porträt von Füger verdeutlicht (Abb. 15), wobei
die ieweilige Bestimmung des Erregers (am häu-
figsten sind Penicillium- und Aspergillus-Schim-
melarten, aber auch verschiedene Symbiosen,
Algen etc.) und seiner ieweiligen Entwicklungs-
stadien wichtig für wirksame Bekämpfung und
künftige Vorbeugungsmaßnahmen sind.
An Tafelbildern stammt der überwiegende Teil
aus der Gotik. Auch hier ist die Erfassung und
dementsprechende Behandlung der lokalen Tech-
niken Voraussetzung der Restaurierung (Holz-
bestimmung, Tafelkonstruktion, Unterklebungen,
Grundierung, Bindemittel und Firnisfragen, Ap-
plikationen und Rahmen etc.). Durch derartige
Studien konnten neben der Restaurierung neue
Aspekte auch kunstgeschiditlicher Relevanz ge-
wonnen und vor allem reiches technologisches
Material für die Tafelmalerei Österreichs dieser
Zeit gesammeltwerden. Hier seien stellvertretend
Restaurierergebnis und Auswertung an 21 Tafel-
bildern des Klosterneuburger Albrechtsaltars ge-
nanntf.
Auf wissenschaftlichem Gebiet eröffnen ein rei-
ches und konservatorisch völlig unbedenklidies
Entdeckungsgebiet die interessanten Unterzeich-
nungen der Bilder, die auf der Grundierung vor
der eigentlichen Malerei erfolgten und mit Hilfe
von lnfrarotaufnahrnen sichtbar gemacht werden
können (Abb. 16). Das Studium des Malaufbaues
und vor allem die Entscheidung über Original
und Ubermalung werden entscheiden-d durch
mikroskopische Untersuchungen und Mikroschlif-
fe erleichtert (Farbabb. 17). Zur besonders deli-
katen Behandlung großflächiger Fehlstellen wer-
den -i wenn aus ästhetischen Gründen eine Er-
gänzung nötig und dazu genug Anhaltspunkte
vorhanden sind - ieweils geeignete künstlerische
Methoden angewendet, wofür sich bei entspre-
chenden Voraussetzungen und gekonnter Aus-
führung das im „lstituto Centrale del Restauro"
in Rom entwickelte „tratteggio" besonders eignet
(Farbabb. 18 und 19).
Mit Hilfe fotografischer Untersuchungsmethoden,
wie Streif- und Reflexlicht, ultravioletter Fluores-
zenz, Sodiumlicht, Infrarot, Röntgen sowie
Makro- und Mikraaptik, lassen sich ieweils ver-
schiedene Aspekte der Originalsubstanz wie
spätere Zutaten deutlich machen und dokumen-
tarisch festhalten, z. B. am kostbaren Passions-
altar des niederländischen Meisters des Moris-
sons-Triptychons aus Stift SchlägV (Abb. 20 bis
25). Einzelstudien betreffen ferner das umfang-
reiche Gebiet der diversen Staffmusterwieder-
gaben und sonstiger Schmuckfarmen, wodurch
auch der Textilgeschichte neues Material er-
schlossen wird.
d) Gefaßte Holzplastik und Altäre
Eines der durch lange Zeit und bis heute ver-
nachlässigten Gebiete von Konservierung und
Restaurierung stellt das überaus komplexe Ge-
biet gefaßter Skulpturen und Altarbauten dar.
Österreich besitzt etwa 200 gotische und schät-
zungsweise an die 20.000 Barockaltäre, auf de-
nen neben den Gemälden natürlich zahlreiche
Skulpturen und Dekorationen zu finden sind.
Darüber hinaus ist, numerisch kaum erfaßbar,
eine ungeheure Anzahl von Einzelskulpturen
aus den verschiedenen Stilepochen vorhanden.
Dieses riesige Material ist einerseits für natürli-
che Schäden ziemlich anfällig (Schädlingsbefall,
Klimaschwankungen), andererseits auch häufig
mit zumeist spürbarem künstlerischem bzw. tech-
nischem Qualitätsverlust renoviert und nicht sel-
ten, irgendeiner Zeitmode folgend, negativ ver-
ändert worden (Fassungsentfernung, Überarbei-
tung, funktionelle Änderungen mit entsprechen-
den Folgen). Die Werkstätten können selbstver-
ständlich auch hier nur einen kleinen Teil der
tatsächlichen Arbeitsfülle selbst bewältigen. Sie
haben in den letzten Jahren gerade deswegen
versucht, ganzheitliche Aspekte zu betonen und
durch methodische Voruntersuchungen und Pro-
berestaurierungen den Landeskonservatoren in
wichtigen und kritischen Fällen objektive Unter-
stützung zu bieten. Darüber hinaus wurde aus
der Bearbeitung gotischer Bestände zum Pro-
blem des gotischen Flügelaltars wichtiges Ma-
terial gesammelt. Diese Erfahrungen sollen heuer
mit einem internationalen Fachsymposium dem
Flügelaltar Michael Pachers in St. Wolfgang zu-
gute kommen'. Auf dem Gebiet von Barock-
altar und -plastik haben die umfassende Mit-
arbeit an der Restaurierung für die Schwan-
thaler-Ausstellung (Stift Reichersberg und Oster-
reichische Galerie in Wien, 1974) wie die Erfah-
rungen einschlägiger Arbeiten der früheren Jahr-
zehnte ermöglicht, daß zum Thema Barackaltar
und -skulptur zahlreiche Detailstudien über Er-
gebnisse der bei der Restaurierung und Unter-
suchung von mehreren hundert Barockskulpturen
und etlichen Altören gewonnenen Erfahrungen
auf dem Restauratorentreffen 1974 mit der Kol-
legenschaft erarbeitet und gesammelt vorgelegt
werden konnten '.
Die hier bildlich vargeführten Restaurierungen
betreffen die Anwendung der lnfusionstränkung
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