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dem Ufer, desto häufiger werden die scharfblättrige
Böttchersegge, die Kolbenbinse, dos schwimmende Summt
krönt, das weißblühende Wasserbntterkrant und der bittersüße
Nachtschatten mit seinen violetten Blüten und »in sich greifende»
Ranken. Im seichteren, etwa knöcheltiefe» Wasser ist das Reich der Binse
mit ihren dunklen, knotcnlosen Trieben. Dann folgen die Zypergräser,
welche das Sauerhen geben, das Moorgras und die duftige Krauseminze. Die Wasser
pflanzen bilden das Moor und den Torf. Die Pflanzen mit weichen Stengeln bereiten
den Boden vor für das Rohr, dieses aber für das Rietgras. Wenn verquecktes Rietgras
Erzbischöflicher Palast in Kalocsa.
an die Stelle des Rohres tritt, bildet sich eine zusammenhängende Schichte, eine Sumpf
wiese; ist aber die Segge (liRrsx sti-icta.) die herrschende, dann wird der Grund moorig.
Zur Zeit der Einwanderung der Magyaren war diese Gegend schon bewohnbar
und bewohnt. Der erste Nngarkönig gründete in Kalocsa ein Bisthum, was beweist, daß
dieser Sri schon damals seine Bedeutung hatte. Und auch für das hohe Alter einiger
Gemeinden der Umgegend sprechen historische Urkunden, vchrer eigenthümlichen Lage,
besonders ihren Sümpfen hat es diese Gegend zu danken, day sie in Kriegszeiten nicht so
viel leiden mußte als die benachbarten Gebiete, und daß ihre Bevölkerung nicht auch
ausgerottet wurde. Ganz verschont blieb sie aber trotzdem nicht. So war Kalocsa selbst
vor der Türkenzeit eine glänzende Stadt mit gepflasterten Straßen und einer steinernen