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Auslausch selbst Anregungen aus der einheimischen indischen 
Well aulnahm. Indische Künstler traten z. B. in Cujeral schon 
nach 1000 n. Chr. in den Dienst der Jainas, um kanonische Bücher 
zu illustrieren. In Bengalen schuten sie Miniaturen besonders im 
Bereich des Tantrismus. In Orissa feierten sie mit den mittelalter 
lichen Bildhauern gemeinsam den Jagannatha und andere vish- 
nuitische Themen. Einen Höhepunkt stellten die nordindischen 
Schulen des 17. bis 19. Jahrhunderts dar, die sich in Landschaften 
von Nordwestindien, Rajpufen-Malerei oder Rajasthani genannt, 
und in die Stile der Himalaya-Berglandschaflen gliedern, wo die 
sogenannte Pahari-Malerei nach den Malergilden in den Berg 
tälern und Ortschaften von Basohli, Kulu, Chamba, Kangra usw. 
unterteilt wird. Die Gegenstände sind bevorzugt indisch; Legen 
den aus dem hinduislischen Sagenkreis (Kat. 364 und 365), Wieder 
gaben von Ragas und Raginis (Kat. 478), also anschauliche Illu 
stration von „Stimmungen' oder musikalischen Weisen, und Dar 
stellungen von Seelenzusländen der Heroinen, „Nayikas", als Lie 
bende oder von der Liebe Gequälte (Kat. 484). Der Stil schließt 
an altindische Gewohnheit in der Gestaltung großer und einheit 
lich gemalter Flächen und in der Verwendung expressiver Bewe 
gung an. Von dieser Kunst unterscheidet sich die Mogul-Schule 
in Gegenstand und Form. Man sucht, von den Äußerungen der 
Herrscher geradezu angeregt, nach neuen Themen und entdeckt 
das „Porträt' der Landschaft, des Lieblingstieres, wie Pferd oder 
Falke, und vor allem natürlich das menschliche Antlitz. Dem histo 
rischen Sinn der islamischen Herrscher entspricht es weiterhin, 
wenn historische Szenen, besonders Feldzüge, dargestellt werden. 
Der Stil ist im Gegensatz zur indischen Gewohnheit ausgespro 
chen „malerisch”, verwendet Hell-Dunkel-Schatiierungen und ver 
steht atmosphärische Erscheinungen „naturgetreu’ einzutangen 
(Farbtafeln I—III); dabei werden auch Anregungen aus der 
neueren abendländischen Malerei mitverwendel, die durch den 
West-Ost-Austausch am Hofe des Kaisers Akbar bekanntgewor- 
den war. Inhaltlich und formal sollten beide Schulen, die indische 
und die indo-islamische, sich mehr und mehr durchdringen. Die 
Denkmäler indischer Malerei, die wir in Originalen oder Kopien 
ausstellen, führen uns auf allgemeine Fragen der indischen Kulfur 
alter und neuer Zeit. Das indische Kultbild, wie wir es in vielen 
Plastiken aus Stein und Bronze ausslellen und wie es in den 
Höhlen von Ajanta gemalt worden war, stellte nach der Indischen 
Kunsftheorie einen Ausschnitt aus dem Kultlanz dar, der vor dem 
Götterbild aufgeführt wurde. Bildende Kunst ist dem Inder nur 
ein Ausschnitt aus der Tanzpantomime, eine statische Abkürzung, 
was at first cultivated at the courfs of the foreign princes accord- 
ing to Persian laste, buf aflerwards influenced the Indian provin- 
cial schools and was finally, as the outcome of mutual Stimula 
tion, itself to absorb something of the Indian Mediaeval style. 
After 1000 A. D., Indian artisls were already employed at Gujerat 
by the Jains Io illustrate canonical books. In Bengal, they executed 
miniatures, particularly reflecting the teaching of the Tantric 
school, and in Orissa they joined with the Mediaeval sculplors 
in immortalizing the Jagannatha and other Vaishnava fhemes. 
The Northern schools of the 17th to 19th centuries, which represent 
the style of the North-Western provinces, of Rajput painting — 
also known as Rajasthan — and of the Himalayan hill districts, 
where the so-calied "Pahari painting" is again subdivided accord- 
ing to guilds in the mountain valleys and zones of Basohli, Kulu, 
Chamba, Kangra, and others, forms a culminaling poInt in their 
hislory. 
Most of the subjects chosen are of Indian origin — legends from 
the Hindu sagas (Cat. 364 and 365), renditions of the Ragas 
and Ragin's (Cat, 478), in other words, pictorial lllustrafions of 
a cerfain "frame of mind" or musical modes and of fhe emotions 
of the heroine "Nayikas', loving or lovelorn (Cat. 484). The style 
is associated with ancient Indian convenfion in the build-up of 
large surfaces, in the overriding unily of the colouring, and the 
Irealment of movement. The Mughal school differs from the lalter 
style in the choice of subject and in the mode of treatmenf. Af the 
instigation of the conquerors, painters endeavoured to find new 
fhemes and invented fhe 'portrait' of the landscape, of a favou- 
rite horse or falcon, and, as mighf be expecfed, of the human 
physiognomy. The portrayal of the hisforic, especially battle 
scenes, is furthermore in keeping with fhe ’historic-conscious” 
Islamic rulers. The style, in contrast with Indian Convention, is 
definitely "picturesque", as witness the use of chiaroscuro and the 
taiihfui rendering, "Irue to nature', of storm and sunshine (Colour 
plates I—III). The introduction of modern Occidental art Ihat had 
become known at the court of fhe Emperor Akbar through the 
exchange of Wesfern and Eastern frade, also broughf ifs influence 
to bear. Thematically and formally, the fwo schools, the Indian 
and the Indo-Islamic, were destined, more and more, to blend. 
The monumenls of Indian painting of which we are exhibiting 
Originals or copies, lead us to problems of a general nature with 
regard to Indian ancient and modern culture. Indian cult of which 
we are exhibiting many specimens in slone and bronze and as 
found painted in the caves of Ajanfa, represenfed — according
	        
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