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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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Arrangement ihren eigentlichen Charakter zu Gunsten 
unseres Geschmacks. Auch die gestickten Pantoffel 
richten sich mit Veilchen und Stiefmütterchen auf 
europäischen Fuss ein. Echt aber sind noch die ge 
stickten Schleiertücher, welche die Gesichter der per 
sischen Schönen vor unberechtigten Blicken einwärts 
schützen sollen, aber mit einem spitzenartigen Gitter 
von wahrhaft bewundernswürdiger Genauigkeit der Ar 
beit die Blicke auswärts sehr wohl gestatten. 
Nächst den Geweben nehmen wohl die Metall 
arbeiten der Perser das meiste Interesse in Anspruch. 
Eine grössere Collection von Bronze- oder Messing- 
gefässen verschiedenster Art mit niellirten Ornamenten, 
welche das österreichische Museum erworben hat, zei 
gen eben so anmuthige Formen wie eine Fülle reizen 
der Verzierungen. 
Eine zweite Collection von Waffen, Säbeln, Dol 
chen, Panzerstücken u. s. w. enthält wohl meist ältere 
Gegenstände, wenn auch nicht so alt, dass sie gerade 
als Alterthümer bezeichnet werden könnten. Obwohl 
kein Stück darunter an die Schönheit der persischen 
Dolche reicht, welche im österreichischen Museum aus 
dem Schatz des deutschen Ordens ausgestellt sind, so 
sind es immerhin noch vortreffliche Arbeiten, welche 
den persischen Gold- und Waffenschmieden zur Ehre 
gereichen. Für uns interessant sind noch die gold- 
tauchirten Ornamente darauf, welche, ohne von dem 
heutigen, sonst herrschenden Blumenstil der persischen 
Kunst ergriffen zu sein, die Arabesken vom 14. und 
i 5. Jahrhundert traditionell bewahrt haben. Wir sehen
	        
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