189 —
Arrangement ihren eigentlichen Charakter zu Gunsten
unseres Geschmacks. Auch die gestickten Pantoffel
richten sich mit Veilchen und Stiefmütterchen auf
europäischen Fuss ein. Echt aber sind noch die ge
stickten Schleiertücher, welche die Gesichter der per
sischen Schönen vor unberechtigten Blicken einwärts
schützen sollen, aber mit einem spitzenartigen Gitter
von wahrhaft bewundernswürdiger Genauigkeit der Ar
beit die Blicke auswärts sehr wohl gestatten.
Nächst den Geweben nehmen wohl die Metall
arbeiten der Perser das meiste Interesse in Anspruch.
Eine grössere Collection von Bronze- oder Messing-
gefässen verschiedenster Art mit niellirten Ornamenten,
welche das österreichische Museum erworben hat, zei
gen eben so anmuthige Formen wie eine Fülle reizen
der Verzierungen.
Eine zweite Collection von Waffen, Säbeln, Dol
chen, Panzerstücken u. s. w. enthält wohl meist ältere
Gegenstände, wenn auch nicht so alt, dass sie gerade
als Alterthümer bezeichnet werden könnten. Obwohl
kein Stück darunter an die Schönheit der persischen
Dolche reicht, welche im österreichischen Museum aus
dem Schatz des deutschen Ordens ausgestellt sind, so
sind es immerhin noch vortreffliche Arbeiten, welche
den persischen Gold- und Waffenschmieden zur Ehre
gereichen. Für uns interessant sind noch die gold-
tauchirten Ornamente darauf, welche, ohne von dem
heutigen, sonst herrschenden Blumenstil der persischen
Kunst ergriffen zu sein, die Arabesken vom 14. und
i 5. Jahrhundert traditionell bewahrt haben. Wir sehen